Zuckersüß - Foodwatch attackiert Coca-Cola

Die deutsche Verbraucherorganisation Foodwatch hat Coca-Cola kritisiert. Der Konzern sei für die Zunahme von Fettleibigkeit und Diabetes mitverantwortlich, so der Vorwurf. Außerdem würden zahlreiche Versuche unternommen, um Werbeverbote und Sondersteuern auf zuckerhaltige Getränke zu verhindern. Coca Cola wies die Vorwürfe zurück.

Foodwatch hat Coca-Cola vorgeworfen, für die Zunahme von Fettleibigkeit und Diabetes mitverantwortlich zu sein. Der Weltmarktführer von Limonaden verharmlose wissenschaftlich belegte Risiken seiner zuckerhaltigen Getränke, sagte der Geschäftsführer von Foodwatch Deutschland, Martin Rücker.

„Zuckersteuer wird torpediert“

Coca-Cola versuche zudem, durch Lobbyarbeit Werbeverbote und Sondersteuern zu torpedieren. Mit Kampagnen im Internet und Fernsehen würden besonders Kinder und Jugendliche ins Visier genommen, kritisierte Foodwatch. In einem 100-seitigen Bericht hat der Verein die seiner Ansicht nach fragwürdige Strategie des US-Herstellers zusammengefasst.

Der Getränkeproduzent verstehe es „wie kaum ein anderer Konzern, ein positives Image zu kreieren, auch und gerade bei jungen Menschen“, sagte der Autor des Reports, Oliver Huizinga. Dabei seien die Zuckergetränke von Coca-Cola „flüssige Krankmacher“. Fußballstars im Fernsehen und populäre Videodarsteller im Internet-Kanal YouTube würden besonders Kinder und Jugendliche ansprechen.

„Investieren in Werbung zuckerfreier Getränke“

Coca-Cola wies die Vorwürfe zurück. Man investiere überproportional viel in die Werbung für Getränke ohne oder mit weniger Zucker, hieß es am Mittwoch in einer Stellungnahme. Coca-Cola werbe außerdem nicht in Medien, die sich mehrheitlich an Kinder unter zwölf Jahren richten. Diese Selbstverpflichtung werde regelmäßig von unabhängigen Dritten überprüft.

Patrick Kammerer, Manager bei Coca-Cola-Deutschland, wies darauf hin, dass der Konzern den Zuckergehalt bereits reduziere - in Europa werde er bis 2020 durchschnittlich um zehn Prozent verringert. Für jedes klassische Erfrischungsgetränk biete man schon seit Jahren mindestens eine Variante ganz ohne Zucker an, so Kammerer. Ziel sei es, bis 2025 die Hälfte des Absatzes mit Getränken ganz ohne Zucker oder mit weniger Zucker zu erzielen.

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