Betrüger fordern im Namen der Justiz Geld

Das Justizministerium warnt vor Betrügern, die sich fälschlicherweise als Mitarbeiter der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ausgeben und telefonisch Geld verlangen. Den Angerufenen wird unterstellt, sie hätten im Internet kinderpornografische Webseiten aufgerufen und wären deshalb angezeigt worden.

Die Schwindler dürften über technisches Geschick verfügen, da am Telefon-Display der Angerufenen eine fingierte Nummer der WKStA aufscheint.

Nicht zahlen, der Staatsanwaltschaft melden

Das Ausmaß der betrügerischen Anrufe, die in den vergangenen Tagen der Justiz gemeldet worden sind, ist noch unklar. Ob und in welcher Höhe es zu Zahlungen gekommen ist, werde derzeit überprüft, so Britta Tichy-Martin, Sprecherin des Justizministeriums.

Das Justizministerium rät zur Vorsicht. Gerichte oder Staatsanwaltschaften würden niemals telefonisch die Zahlung von Beträgen welcher Art auch immer verlangen. Betroffene werden gebeten, auf derartige Zahlungsaufforderungen nicht zu reagieren und stattdessen die Anrufe umgehend den Staatsanwaltschaften zu melden.

Auch fingierte Anrufe von Gericht und FMA

Erst vor wenigen Wochen war es zu ähnlichen Betrugsanrufen gekommen, als vorgeblich im Namen eines Wiener Gerichts telefonisch Geldbeträge verlangt wurden, um angebliche gerichtliche Einbringungsschritte abwehren zu können.

Auch die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) warnte kürzlich vor Betrügern, die sich als Mitarbeiter der FMA ausgeben. Diese würden am Telefon Geldüberweisungen und Kontodaten fordern. Dreisterweise werde dafür auch die Telefonnummer der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) missbraucht. In Oberösterreich gaben sich Betrüger am Telefon als „Oberpolizeikommissar“ aus, um bei älteren Menschen angebliches Falschgeld einzukassieren. Möglicherweise handelt es sich um dieselbe Tätergruppe.

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