Greenpeace kritisiert Geschäft mit Krillöl
Krill ist eine Art von Krebstieren, der in großen Schwärmen im Südlichen Ozean in den Gewässern um die Antarktis lebt. Die kleinen, garnelenartigen Schalentiere bilden die Grundlage des gesamten antarktischen Nahrungsnetzes.
Handel mit Präparaten aus Krillöl boomt
Gefangener Krill wird laut Greenpeace meist zu Fischmehl verarbeitet und als Tierfutter in Aquakulturen eingesetzt. Einen Teil verarbeitet die Industrie zu Krillöl, das als Nahrungsergänzungsmittel reich an Omega-3-Fettsäuren angepriesen wird. Doch gerade mit diesem Fanganteil mache die Industrie ihre größten Profite: Während der Umsatz 2015 weltweit mehr als 160 Millionen Euro betrug, werde damit gerechnet, dass sich dieser bis zum Jahr 2021 verdoppelt.
Daniel Berta/Greenpeace
Recherchen der Umweltorganisation hätten ergeben, dass in Österreich rund 50 verschiedene Tabletten mit Krillöl im Onlinehandel und in Apotheken erhältlich sind. „Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, braucht keine Krilltabletten aus der Antarktis“, so Lukas Meus, Meeres- Sprecher bei Greenpeace Österreich. Leinöl oder Produkte auf Basis von Mikroalgen seien gute Alternativen.
Lebensraum von Pinguinen in Gefahr
Die industrielle Fischerei dringe auf der Suche nach dem Krill immer weiter in die Antarktis vor. „Die Antarktis ist in Gefahr“, so Meus. Der Lebensraum von Pinguinen, Robben und Walen werde nicht nur durch die Klimaerwärmung, sondern nun auch durch den Krillfang bedroht. Zwar präsentiere die Krillindustrie ihre Fischerei als nachhaltig, doch „der Schein trügt“. Die Fanggebiete würden sich mit den Jagdgebieten von Pinguinen, Robben und Walen überschneiden. Zusätzlich bestehe die Gefahr, dass die Schiffe Öl verlieren.
Greenpeace drängt deshalb auf die Errichtung eines Meeresschutzgebiets im antarktischen Weddellmeer. Mit einer Größe von 1,8 Millionen Quadratkilometern – also rund 20 Mal die Fläche Österreich – wäre es das größte Schutzgebiet der Welt. Nur ein solches Meeresschutzgebiet könne verhindern, dass dieses einzigartige Naturjuwel gefährdet werde, so Meus.
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Publiziert am 09.03.2018