A1 wegen illegaler Kundendatenspeicherung angezeigt

Der Mobilfunker A1 hat die Telekom- und Internetdaten einiger Kunden wesentlich länger als erlaubt gespeichert. Das berichtet der „Kurier“ und hat auch A1 inzwischen eingeräumt. Eine Anzeige bei der Datenschutzbehörde wurde eingebracht.

Die A1 Telekom Austria ist bei der Datenschutzbehörde angezeigt worden, weil sie Verbindungsdaten von Kunden illegal über längere Zeit speicherte. Dadurch werde das Grundrecht der Kunden auf Datenschutz verletzt, meint der Anwalt Ewald Scheucher, der die Anzeige eingebracht hat.

Vorwurf: Speicherung zum Teil seit 2013

Scheucher habe schon die umstrittene Vorratsdatenspeicherung vor dem Europäischen Gerichtshof zu Fall gebracht, heißt es in dem Bericht. Er wirft nun der Telekom Austria vor, Kundendaten teilweise seit dem Jahr 2013 aufgehoben zu haben, wenn sich Kunden zum Beispiel über Abrechnungsfehler bei Gesprächs- oder Internetverbindungen beschwert hatten. Er halte das für illegal, so Scheucher gegenüber dem „Kurier“.

Denn nach dem Telekommunikationsgesetz 2003 dürfen Verbindungs- bzw. Verkehrsdaten nur zur Verrechnung von Entgelten gespeichert werden und müssen nach Bezahlung bzw. innerhalb von drei Monaten gelöscht bzw. anonymisiert werden.

Private, Anwälte, Unis, Unternehmen betroffen

Betroffen sind laut dem Bericht Kunden von A1 Mobil, A1 Festnetz, Bob und Red Bull Mobile. Neben tausenden Privatpersonen, sollen sich auch der ORF, namhafte Anwaltskanzleien, Versicherungen und Unternehmen wie die ÖBB Infrastruktur, die SPÖ, die ÖVP Niederösterreich, die Landwirtschaftskammer NÖ, mehrere große Versicherungen, die Universitäten Wien, Salzburg und Klagenfurt, sowie das Rote Kreuz unter den Betroffenen sein.

A1 bedauert Vorfall

Bei der Telekom Austria räumt man das Datenvergehen ein. Als Sofortmaßnahme habe man die beanstandeten Daten aus allen operativen Systemen gelöscht, auf einen externen Datenträger übertragen und in einen Tresor gesperrt, erklärte eine Sprecherin.

Die Anzeige der Datenschutzbehörde habe man mittlerweile erhalten und nun zwei Wochen Zeit für eine Stellungnahme, erklärte die Sprecherin. „Wir bedauern die nicht fristgerechte Löschung dieser Daten außerordentlich und haben nach derzeitigem Wissensstand nun alle notwendigen Schritte eingeleitet“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme von A1.

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