Angaben über Portionsgrößen oft verwirrend

Verbraucherschützer in Deutschland kritisieren die Portionsangaben auf Lebensmittelverpackungen. Diese Angaben der Hersteller seien oft „unsinnig und verwirrend“. Teilweise werde versucht, zucker- und fettreiche Produkte mit Miniportionen gesundzurechnen.

Wer den Zucker- oder Fettgehalt von Lebensmitteln prüfen möchte, findet dazu auf den Verpackungen freiwillige Portionsangaben der Hersteller. Die deutschen Verbraucherzentralen testeten bei 211 Lebensmitteln aus acht Produktgruppen, ob diese Angaben realistisch sind.

„Wer isst zwei Drittel einer Gummischlange?“

Vor allem bei Süßwaren würden die Portionsgrößen oft nicht der Realität entsprechen, so die Verbraucherschützer. Fruchtgummischlangen oder Schokoladenriegel würden für die Portionsangabe willkürlich geteilt. „Wer isst nur ein Drittel eines Schokoriegels oder zwei Drittel einer Gummischlange?“, so Sabine Holzäpfel von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

Schalen mit Müsli

APA/dpa

Portionsgrößen sind oft zu klein bemessen

Bei Keksen zum Beispiel könne eine Portion aus einem, zwei oder auch zehn Keksen bestehen und zwischen fünf und 44 Gramm wiegen. Bei einer Dosensuppe mit 390 Millilitern Inhalt war die Portionsgröße mit 260 Millilitern angegeben. Damit bliebe der Salzgehalt des Produktes bei 40 Prozent der empfohlenen Tagesdosis. Wer das Produkt aber als Hauptmahlzeit in einer Portion verzehre habe die täglich empfohlene Salzmenge von maximal sechs Gramm schon zu 60 Prozent ausgeschöpft.

Verbraucher nehmen größere Portionen

In dieser Form böten Portionsangaben überhaupt keine Orientierung beim Einkauf, so die Verbraucherzentralen. Sie fordern, dass Hersteller und Gesetzgeber nachbessern. Realistische Größen seien etwa ein Becher, eine Scheibe, ein Riegel oder eine Nährwertkennzeichnung auf der Basis von einheitlichen Werten wie 100 Gramm oder 100 Millilitern.

Eine frühere Untersuchung der Verbraucherzentralen hatte gezeigt, dass es große Unterschiede zwischen den Portionsangaben der Hersteller und dem Verbraucherverhalten gibt. Demnach füllten Verbraucher im Durchschnitt mehr als das Doppelte von Müsli und Chips in eine Portionsschale als die von den Herstellern angegebene Menge.

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