Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Grazer Firma

Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein Ermittlungsverfahren gegen die Grazer Rabattfirma Lyoness eingeleitet. Es besteht ein Betrugsverdacht - angeblich fühlen sich mehrere hundert Lyoness-Kunden geschädigt. Das Unternehmen hatte schon öfter juristische Schwierigkeiten, erst kürzlich hat der Oberste Gerichtshof (OGH) 61 Klauseln der Geschäftsbedingungen gekippt.

Die Grazer Rabattfirma Lyoness, die auch das heimische Golfturnier Lyoness Open sponsert, hat Ärger im Ausland. Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein Ermittlungsverfahren gegen die Lyoness Deutschland GmbH eingeleitet. Es geht um den Verdacht eines möglichen Betrugs und eines Verstoßes gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), teilte Staatsanwalt Rene Seppi der APA mit.

Ermittlungsverfahren betrifft nur Lyoness Deutschland

Das Verfahren betreffe ausschließlich die Lyoness Deutschland GmbH, so der Justizvertreter in einer schriftlichen Stellungnahme. „Nach Eingang eines umfangreichen Schriftsatzes der Verteidigung dauern zurzeit die Ermittlungen noch an.“ Die Ermittlungen seien nach Prüfung „des Anfangsverdachts“ eingeleitet worden. Details nannte Seppi nicht.

Im Sommer 2016 hatte ein Münchner Konfliktmanagement-Büro eine umfangreiche Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Köln eingebracht. Die Anzeiger vertreten nach eigenen Angaben mehrere hundert Lyoness-Kunden, die sich geschädigt fühlen. Lyoness hatte stets betont, nichts Unrechtes getan zu haben.

Immer wieder juristische Probleme

Lyoness hat mehrere Geschäftsbereiche. Neben der bekannten Einkaufsgemeinschaft rund um die Lyoness-Karte betreibt das Unternehmen einen Strukturvertrieb namens Lyconet. In diesem Bereich hatte die Firma in mehreren Ländern, darunter Österreich, juristische Probleme, etwa wegen komplizierter Geschäftsbedingungen. Im vergangenen Juni hatte der OGH 61 Klauseln der Einkaufsgemeinschaft Lyoness für rechtswidrig erklärt.

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