VKI kritisiert Verschwendung bei Pumpspender-Kosmetik

„Ich sehe nicht ein, dass ich aus einer 500-Milliliter-Flasche nur rund 80 Prozent des Inhalts, ohne mich zu verletzen entnehmen kann“ - so oder ähnlich lauteten etliche Beschwerden an den Verein für Konsumenteninformation (VKI). Die Verbraucherschützer prüften daraufhin, wie gut Pumpspender mit Kosmetika funktionieren. Fazit: „Handlungsbedarf bei der Industrie“.

Die Unterschiede zwischen den verschiedenen getesteten Produkten seien erheblich gewesen, berichtet der VKI in seiner Verbraucherzeiotschrift „Konsument“. Im schlechtesten Fall blieb fast ein Fünftel in der Flasche zurück. Das könne einen Verlust von bis zu zehn Euro bedeuten.

Am besten schnitt eine Pflegelotion von Weleda ab. Sie ist zum einen sehr dünnflüssig, zum anderen mit einem Mechanismus ausgestattet, der beim Pumpen in der Flasche einen Unterdruck erzeugt. Am anderen Ende der Testtabelle landeten Produkte von Kiehl’s (19 Prozent Verlust), The Body Shop (18 Prozent), Clarins (17 Prozent), Urtekram (16 Prozent), Balea und Alverde (jeweils 14 Prozent), Neutrogena und La Roche Posay (jeweils 13 Prozent), Garnier und Penaten (jeweils zehn Prozent).

Zehn Euro im Mistkübel

Von unnötiger Verschwendung abgesehen, gehen die Verluste ins Geld, rechneten die Konsumentenschützer vor. Von einer hochpreisigen Lotion von Clarins (50 ml um rund 54 Euro) landete demnach eine Menge im Wert von knapp zehn Euro im Mistkübel. Bei der Kiehl’s­-Lotion machen die 19 Prozent weniger rund 7,70 Euro aus.

So wurde getestet: 20 Kosmetikprodukte verschiedener Hersteller, vor allem Bodylotions, wurden zunächst bei Raumtemperatur gelagert. Danach wurde gewogen, und daraufhin gepumpt, bis nichts mehr herauskam. Die Prozedur wurde an insgesamt fünf Tagen wiederholt und zuletzt jeder einzelne Behälter erneut gewogen. „Um diesen Rest nutzen zu können, hätte man die Flaschen aufschneiden müssen. Dies ist jedoch bei Glasflaschen nicht möglich und bei manchen Kunststoffbehältern mit einem nicht unbeträchtlichen Verletzungsrisiko verbunden“, kritisierten die Tester.

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