Warnung vor Schlüsseldiensten aus dem Internet

Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich warnt vor Schlüssel-Notdiensten aus dem Internet. Diese würden oft überteuerte Rechnungen für minderwertige Leistungen ausstellen. Kunden sollten nicht bezahlen, sondern Anzeige erstatten.

Beim AK-Konsumentenschutz gehen zuletzt vermehrt Beschwerden über betrügerische Schlüsseldienste ein. Ein Welser Ehepaar, das sich aus der Wohnung ausgesperrt und einen Schlüsseldienst mit dem Handy gegoogelt hatte, sollte 800 für den Austausch eines Schlosses bezahlen. Ein viel zu hoher Betrag, so die Konsumentenschützer.

Richtwert: Wochenend-Schlüsseldienst max. 200 Euro

Sie erhoben die Leistungen von 13 Schlüsseldiensten in Oberösterreich. Für die Öffnung einer bloß zugefallenen Tür während der normalen Büroöffnugszeiten (8.00 bis 17.00 Uhr) werden demnach 49 bis 84 Euro berechnet, außerhalb der Betriebszeiten, an Wochenenden und Feiertagen bis zu 170 Euro. Versperrte Türen wieder aufmachen zu lassen, kommt etwas teurer, unter der Woche am Tag bis zu 125 Euro, in der Nacht, an Wochenenden und am Feiertag bis zu 208 Euro.

Teure und unnötige Arbeiten

Die AK warnt davor, einen Schlüsseldienst im Internet zu suchen. Scheinbar lokale Anbieter würden sich als Unternehmen mit deutschen Postfächern entpuppen. Betroffene schilderten, dass nach längerer Wartezeit Mitarbeiter mit ausländischen Kennzeichen vorfuhren. Für die Türöffnung wurden 400 bis 800 Euro verrechnet, wobei sich oft im Nachhinein herausstellte, dass ein Aufbohren des Schlosses gar nicht notwendig gewesen wäre.

Abzocker bestehen auf sofortige Zahlung

Immer wird Barzahlung verlangt, notfalls gehen die Leute zum Bankomaten mit. Reklamationen seien immer unbeantwortet geblieben. Die AK könne nicht helfen, wenn die Verantwortlichen nicht bekannt sind. Sie rät, Anzeige zu erstatten. Wenn man zu einer überhöhten Zahlung gedrängt werde, solle man sich einen Zahlschein ausstellen lassen oder im Notfall die Polizei holen.

Damit es gar nicht so weit kommt, empfehlen die Konsumentenschützer, die Telefonnummer eines günstigen Anbieters in das Handy zu speichern. Im Mehrparteienhaus könne man die Nummer auf das schwarze Brett hängen. Am einfachsten sei es auch, einen Ersatzschlüssel bei einer Vertrauensperson in der Nachbarschaft zu hinterlegen.

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