Technikhersteller im Umweltcheck

Greenpeace hat die Umweltstandards von 17 Technologieherstellern überprüft. Mit gemischten Ergebnissen: So konnte Apple zwar bei der grünen Herstellung punkten, lag bei der Reparierbarkeit seiner Geräte allerdings weit hinten. Einzig das Fairphone schnitt in beiden Bereichen gut ab.

Elektronik und nachhaltige Herstellung schienen hingegen lange Zeit unvereinbar - zu komplex sei die Fertigung, zu groß die Lieferkette. Doch auch in der Technologiebranche setzt langsam ein Umdenken ein.

Für den aktuellen Elektronikratgeber hat Greenpeace 17 Technologieunternehmen in drei Kategorien geprüft: Dem jeweiligen Energieeinsatz in der Produktion, dem Einsatz von Chemikalien, sowie dem Recycling von Rohstoffen. In die Bewertung floss zudem die Untersuchung von 40 Geräten mit ein, die gemeinsam mit Experten der US-Firma iFixit durchgeführt wurde und die Reparierbarkeit von Smartphones, Tablets und Laptops im Fokus hatte.

Grafik zeigt das Greenpeace-Ranking

Greenpeace

Apple nutzt wenig Chemikalien, erneuerbare Energien

Fairphone auf dem ersten und Apple auf dem zweiten Platz führen die Greenpeace-Bestenliste an. Sie verzichten auf gefährliche Chemikalien und produzieren klimafreundlich. Apple habe zudem zugesagt, nicht nur Datenzentren und Büros, sondern zukünftig die gesamte Lieferkette mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Auch Google verzichtet laut dem Bericht konsequent auf umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien wie PVC und bromierte Flammschutzmittel.

Weniger gut schnitt Samsung, der südkoreanische Marktführer für mobile Kommunikation, ab. Samsungs Geräte werden laut Greenpeace in Ostasien vor allem mit klimaschädlichem Kohlestrom gefertigt. Samsung hat 2016 demnach mehr als 16.000 Gigawattstunden Energie verbraucht, nur ein Prozent stammte aus erneuerbaren Energien. Auch Recycling von wertvollen Rohstoffen werde laut Greenpeace bei Samsung kaum betrieben.

Foxconn-Arbeiter

Reuters/Darley Shen

Bei der Produktion werden oftmals vermeidbare Chemikalien eingesetzt

Fairphone, HP, Dell punkten mit Reparierbarkeit

Gut schnitten die beiden Hersteller Dell und HP ab, da sie reparier- und aufrüstbare Geräte anbieten. Schlecht schnitten hingegen Microsoft und Apple bei der Reparierbarkeit ihrer Geräte ab. Auf Wegwerfhandys, die maximal zwei Jahre genutzt werden, setzen laut Greenpeace auch die chinesischen Firmen Huawei, Oppo und Xiaomi. Sie produzieren aktuell ein Viertel der weltweit verkauften Smartphones.

„Die erste Frage vor jedem Kauf sollten immer sein: Brauche ich das Gerät wirklich?“, so Nunu Kaller, Sprecherin bei Greenpeace in Österreich. „Umweltbewusste Käufer sollten darauf achten, dass sich Elektronikprodukte reparieren und aufrüsten lassen. Doch die Verantwortung darf nicht allein an die Konsumenten abgegeben werden: Um wirklich grün zu werden, müssen Samsung und Co. komplett auf fossile Energien und gefährliche Chemikalien verzichten.“

Links: