Negativzinsen: Verbraucherschützer bleiben skeptisch

Wie am Rande des Forum Alpbach bekannt wurde, wollen heimische Banken zu viel verrechnete Kreditzinsen bis Jahresende zurückzahlen. Insgesamt soll es für die betroffenen Institute um 360 Millionen Euro gehen. Verbraucherschützer zeigen sich auf Nachfrage von help.ORF.at skeptisch.

Die heimischen Banken müssen nach entsprechenden OGH-Urteilen fälschlicherweise zu hoch verrechnete Kreditzinsen zurückzahlen. Bisher haben sich Banken nach den Urteilen eher abwartend gezeigt. Am Rande des Foum Alpbach wurde nun bekannt, dass heimische Banken allen betroffenen Kreditnehmern die Gelder bis Jahresende zurückzahlen wollen.

Beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) ist man gegenüber help.ORF.at überrascht über diese Ankündigung. Es sei nicht ganz klar für wen das genau gilt, meint Thomas Hirmke, Jurist und Leiter im Bereich Recht beim VKI. Einige Banken, wie beispielsweise die Erste Bank oder Bank Austria hätten schon eine Rückzahlung angekündigt, aber eben nicht alle. „Noch gestern hat die Raiffeisenlandesbank Steiermark gegenüber der APA erklärt, dass sie noch einen ausständigen Entscheid des OGH abwarten würden“, so Hirmke.

Für betroffene Kunden bedeutet das, weiterhin abzuwarten. Der VKI-Jurist rät bei Unklarheiten bei der Bank nachzufragen. Im Fall von Raiffeisen solle man außerdem, besonders bei endfälligen Fremdwährunskrediten, die dreijähige Verjährungsfrist beachten und einen Verjährungsverzicht verlangen. Einen Musterbrief bereit der VKI bereits vor.

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