Prüflabel für Pollenfilter kommt 2018
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Wissenschaftler der medizinischen Universität Wien untersuchen in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Zentrum für Forschung und Innovation (OFI) die Filter auf ihre Wirksamkeit. Das OFI entwickelt zudem ein Prüflabel für Innenraumfilter, mit dem diese auch gekennzeichnet werden können. Denn bis jetzt gibt es keine unabhängigen Tests von Filtern unter Realbedingungen mit Fokus auf Allergene und biologische Stoffe.
AFP/Philippe Huguen
Häufig wird in der Werbung eine Filterleistung von 99,9 Prozent versprochen – ob das einer objektiven Überprüfung standhält bezweifelt Aerobiologe Uwe Berger von der Medizinischen Universität Wien. „Natürlich kann man sagen, dass 99,9 Prozent Filtergenauigkeit erreicht werden, es kommt aber darauf an wie groß oder wie klein die Filterdurchlässigkeit definiert ist,“ so Berger im Gespräch mit help.ORF.at.
Erstmals Tests mit biologischen Partikeln
Filter bestehen standardmäßig aus verschiedenen Schichten. Ziel ist es, Gerüche und organische Partikel aus der Atemluft zu entfernen. In der Industrie testen Hersteller ihre Produkte jedoch großteils nur mit mineralischen Partikeln einer bestimmten Größe. Es wird getestet, ob das Filtermedium Verschmutzungen in diesem Größenbereich effektiv zurückhalten können. Allergene Stoffe, wie zum Beispiel Pollen oder Pilzsporen, verhalten sich jedoch anders.
Aus diesem Grund entwickelt das OFI nun das Prüflabel, mit dem ab Frühjahr 2018 Filter gekennzeichnet werden können. Das grasgrüne Label wird den Schriftzug OFI tragen und soll Konsumenten helfen, sich zu orientieren.
Bedeutung für Allergiker
Derzeit werden Allergikern vor allem für den Autoinnenraum spezielle Innenluftfilter empfohlen. Personen die auf Grund von Allergien unter brennenden Augen, triefender Nase und heftigen Niesanfällen leiden, werden Innenraumfilter dringend empfohlen, da von den Symptomen eine große Gefahr im Straßenverkehr ausgeht, so zuletzt der ÖAMTC in einer Aussendung.
In der Industrie treiben die Hersteller der sogenannten „Premium“-Automarken die Entwicklung der hochspezialisierten Innenraumfilter voran. Dazu zählen vor allem die deutschen Autobauer. Um den Autoinnenraum noch komfortabler zu gestalten, werden spezielle chemische Filter verwendet.
50 Prozent weniger Pollenbelastung
In Europa und Amerika treibt die Autoindustrie die Entwicklung an, in Ländern mit starker Luftverschmutzung geht der Trend bereits in Richtung Wohnraumfilter. Das könnte sich in einigen Jahren auch hierzulande stärker durchsetzen, so Berger. „Wir verbringen viel Zeit zuhause, in etwa die Hälfte des Tages. Und diese Hälfte könnte man mit einem dementsprechenden Filtergerät allergenarm bis allergenfrei gestalten. Das ist eine Zeit die der Allergiker ganz dringend für den Wiederaufbau des Immunsystems braucht.“
Franziska Schwarz, help.ORF.at
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Publiziert am 12.08.2017