Zulassungstopp für Porsche-SUVs auch in Österreich

Das SUV-Modell Porsche Cayenne mit 3,0-Liter-Dieselmotor darf auch in Österreich nicht mehr zugelassen werden. Bei dem Auto wurde eine unzulässige Abschaltvorrichtung der Abgasreinigung entdeckt, am Donnerstag wurde in Deutschland ein Zulassungsstopp angekündigt. Betroffen sind ausschließlich Neuwagen.

Rund 21.500 Porsche Cayenne mit Dieselmotor und manipulierter Abgasreinigung wurden in Europa zwischen 2014 und 2017 verkauft, 427 davon in Österreich. Diesen Autos droht keine Stilllegung, heißt es aus dem Verkehrsministerium gegenüber help.ORF.at. Neue Porsche Cayenne mit Selbstzünder dürfen jedoch bis auf weiteres auch in Österreich nicht zugelassen werden.

Die Steuerungssoftware der betroffenen Autos müsste jedoch auf den neuesten Stand gebracht werden, sobald Porsche nach Freigabe des deutschen Kraftfahrtbundesamts ein Update anbeitet. Sonst drohe auch in Österreich der Verlust der Typisierungsgrundlage und die Autos dürften theroretisch nicht mehr bewegt werden, so das Ministerium. Man werde den Fahrzeughaltern jedoch keine Frist setzen, sondern gegebenenfalls Porsche anhalten, betroffene Kunden zum Update zu motivieren. Nach Angaben des Autobauers sei ab Herbst mit der neuen Software zu rechnen.

Neue Porsche Cayenne auf dem Fabriksgelände in Leipzig

dpa

Diesel müssen stehen bleiben: Neue Porsche Cayenne vor der Fabrik in Leipzig

D: Verbraucherschützer fordern Update mit Garantie

Bisherigen Rückrufaktionen im Zusammenhang mit dem Abgasskandal seien schon von rund 71 Prozent gefolgt worden. Im Verkehrsministerium rechnet man damit, dass die Fahrzeughalter auch im Fall des Porsche Cayenne Diesel dem Rückruf folgen werden. In Deutschland droht den ersten VW-Modellen mit Schummelsoftware mit Monatsende der Zulassungsverlust, wenn sie noch nicht mit einem Softwareupdate versehen wurden.

Das Update wird auch kritisch gesehen: Der Berliner Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert Garantie der Hersteller, dass das Update keine negativen Konsequenzen haben wird und eine Haftung der hersteller, falls doch etwas die Haltbarkeit der Motoren beeinträchtigt würde. Bisher habe man eine solche Garantie jedoch nicht erhalten, sagte der vzbv gegenüber help.ORF.at.

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