Elektrische Kühlboxen im Test nur mittelmäßig
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Eine Kühlbox soll vor allem eines können: Getränke und Speisen kühl halten, auch wenn es draußen heiß ist. Die deutsche Verbraucherzeitschrift „Ökotest“ ließ untersuchen, wie gut die Produkte ihren Zweck erfüllen.
Passivboxen schneiden besser ab
Vierzehn Kühlboxen kamen ins Labor, um ihre Kühlleistung, die Gebrauchseignung und eventuelle Schadstoffe zu überprüfen. Sechs Produkte waren Passivboxen, die ohne Strom auskommen und mit Kühlelementen oder Eis funktionieren. Acht Geräte waren thermoelektrische Kühlboxen, die entweder an der Steckdose oder unterwegs im Auto am Zigarettenanzünder angeschlossen werden. Die strombetriebenen Kühlboxen waren mit durchschnittlich 70 Euro etwas teurer. Die Passivboxen kosteten weniger, dafür war es mit ihrer Kühlleistung aber vorbei, sobald der Kühlakku aufgetaut oder das Eis geschmolzen war.
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„Vom Preis-Leistungsverhältnis sind die Passivboxen sicherlich sinnvoller“, so Mirko Kaiser von der Zeitschrift „Ökotest“. Die Passivboxen hätten im Test die besseren Ergebnisse bei der Kühlung erreicht. Vier der getesteten Passivboxen erhielten bei der Kühlung die Bewertung „Gut“, bei den thermoelektrischen Boxen waren es nur drei Produkte.
Maue Kühlung bei strombetriebenen Boxen
Das Manko der strombetrieben Boxen: Bei den meisten ließ sich die Temperatur im Vergleich zur Außentemperatur nicht so stark absenken wie von den Herstellern versprochen. Die erbrachte Leistung war um einige Grad schlechter. Die Passivboxen schnitten bei der Kühlleistung besser ab – mit einer Ausnahme: Das billigste Produkt im Test, „EDA Promotion, 35 Liter“ (17,88 Euro), kühlte als einziges nur mangelhaft.
Wie lange Getränke und Speisen kühl bleiben hängt auch von der Isolierung ab. „Da gab es wenig zu beanstanden, acht Produkte waren gut“, so Kaiser. Die Isolierung wurde getestet, indem Wasser eingefüllt und nach einigen Stunden gemessen wurde, um wieviel Grad sich das Wasser in den Boxen erwärmt hat.
Im Betrieb laut, bei Regen undicht
Die Boxen müssen nicht nur kühlen, sondern auch einiges aushalten: Die meisten Kunststoffbehälter waren so robust, dass sie sich problemlos als Sitzmöbel verwendet ließen, auch Stöße konnten ihnen nichts anhaben. Meist war auch der Deckel gut zu öffnen. Ausnahme war ein scharfkantiger Griff, wieder beim billigsten Produkt „EDA Promotion“.
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Im Regen erwies sich die Hälfte der Passivboxen als undicht. Dafür waren die meisten der mit Strom betriebenen Kühlboxen nicht gerade leise im Betrieb – auch das gab Abwertungen. Punkteabzüge bekamen auch jene elf Produkte, die Schadstoffe enthielten, meist Flammschutzmittel im Isoliermaterial.
Auf den Verwendungszweck kommt es an
Keines der Produkte schnitt im Test sehr gut ab, drei Kühlboxen erhielten ein „Gut“: Die thermoelektrische Box „Severin KB 2922, 20 Liter“ (74,99 Euro) und die beiden Passivboxen „Camingaz Icetime Plus Extreme, 29 Liter“ (49,95 Euro), und „Ezetil die Coolbox 3 Days Ice 30, 30,8 Liter“ (35,81 Euro).
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Ob thermoelektrische oder herkömmliche Kühlbox, entscheidend sei der Verwendungszweck, so Kaiser. Bei kurzen Ausflügen hätten Passivboxen das günstigere Preis-Leistungsverhältnis. Für größere Ausflüge oder wenn länger gekühlt werden soll, empfiehlt der Experte thermoelektrische Geräte. „Ökotest“ rät von Internetkäufen ab. Im Geschäft ließe sich ausprobieren, wie viele Flaschen und Behälter tatsächlich in eine Box passen. Um die Kühlleistung zu erhöhen, sollten Getränke und Speisen vorgekühlt werden, die Box im Schatten stehen und der Deckel immer nur kurz geöffnet werden.
Karin Fischer, help.ORF.at
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Publiziert am 15.07.2017