BAWAG muss Zinsen und Gebühren zurückzahlen

Die BAWAG P.S.K. muss ihren Kunden bereits verrechnete Mahngebühren und Verzugszinsen zurückzahlen. Wie die Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ) mitteilte, gab das Oberlandesgericht (OLG) Wien einer entsprechenden Klage nun statt, das Urteil ist rechtskräftig. Viele Kunden müssen allerdings selbst aktiv werden, um ihr Geld zu erhalten. Die AK bietet Unterstützung an.

Zu hohe Mahngebühren und Verzugszinsen für in Verzug geratene Kreditnehmer sind rechtswidrig. Die BAWAG P.S.K. muss diese rückwirkend zurückzahlen, teilte die AKOÖ mit Verweis auf ein rechtskräftiges Urteil des OLG Wien per Aussendung mit.

OLG Wien: Unzulässige Belastung der Konsumenten

Die Bank, die sich mehrheitlich im Besitz des US-Finanzinvestors Cerberus befindet, hatte in ihren Preisblättern gestaffelte Mahngebühren von bis zu 55 Euro verrechnet. Und für jeden Zahlungsverzug wurden fünf Prozent Verzugszinsen bei vierteljährlicher Kapitalisierung zusätzlich zu den Sollzinsen fällig. In beiden Fällen sah das OLG Wien unzulässige Belastungen für die Konsumenten.

Laut AK werde die BAWAG P.S.K. die Verzugszinsen bei allen laufenden Krediten automatisch rückwirkend bis 1.Jänner 2007 richtig stellen. Auch die Mahngebühren müssen laut AK zur Gänze gutgeschrieben werden. Dies werde jedoch nicht automatisch erfolgen, sondern müsse vom Kunden direkt bei der Bank geltend gemacht werden.

Kunden müssen selbst aktiv werden

Vor 2007 verrechnete Verzugszinsen und Mahnspesen müssen rückvergütet werden, wenn die betroffenen Kreditnehmer die Belastungen mit Belegen nachweisen können. Betroffen seien auch bereits zurück bezahlte Kredite. Auch hier müssen die Betroffenen selbst aktiv werden und der Bank eine Kontoverbindung für die Gutschrift mitteilen.

Wer bei einem Kredit der BAWAG P.S.K. in Verzug war beziehungsweise Mahnungen erhalten hat, kann sich an einer Sammelaktion beteiligen und dem AK-Konsumentenschutz die Kontonummer des zu korrigierenden Kredits und eine Entbindung vom Bankgeheimnis übermitteln.

AKOÖ-Chef Johann Kalliauer verspricht auch gegen andere Banken vorzugehen, die gleichwertige Klauseln weiterhin verwenden.

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