Sobotka präsentiert Katastrophenwarnung via App

Unter dem Titel „Katwarn“ geht in Österreich am 1. Juli eine Smartphone-App in Probebetrieb, die in Krisen- oder Katastrophenfällen oder bei Großeinsätzen von Blaulichtorganisationen Menschen informiert und mit Verhaltenshinweisen versorgt.

Mann hält Smartphone mit geöffneter Katwarn-App

Katwarn.de

„Die Bevölkerung muss wissen, was los ist und was passiert“, sagte Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) bei der Präsentation von „Katwarn“. Über das vom deutschen Fraunhofer-Institut Fokus entwickelte Tool werden ausschließlich Infos der Behörden weitergegeben.

Ziel ist es, richtige Informationen schnell und treffsicher an die Menschen zu bringen. Die Nutzer haben die Möglichkeit, solche Infos für einen von ihnen definierten Bereich zu erhalten oder - per Ortungssystem - zum Beispiel für den Urlaubsort.

Von Trinkwasserverschmutzung bis Chlorgasaustritt

Denn Gegenstand von Warnungen und Hinweisen an die Bevölkerung sind nicht allein Ereignisse von überregionaler Bedeutung, es kann auch eine lokale Überschwemmung, ein Fall von Trinkwasserverschmutzung oder ein Chlorgasaustritt in einem Freibad sein. Mit der Info via Smartphone will man auch Menschen erreichen, die Warnsirenen nicht hören - sei es aufgrund von Umgebungslärm oder dreifachverglasten Fenstern.

Sobotka denkt daran, die Applikation in Zukunft auch Gemeinden für Informationen auf rein kommunaler Ebene zur Verfügung zu stellen. Das Warnsystem ist laut Sobotka eine Serviceleistung des Innenministeriums, das den Ländern - sie sind für Katastrophenschutz zuständig - zur Verfügung gestellt wird.

Hochwasseralarm in Steyr

APA/Fotokerschi.at

Bei Hochwasser und anderen Großeinsätzen kann nun frühzeitig informiert werden

Service kostet „sechsstelligen Betrag“

Die Kosten bezifferte der Minister mit einem „sechsstelligen Betrag“, eine Zahl wollte er nicht nennen. Für den Nutzer ist die App gratis. Der Probebetrieb ist mit Ende dieses Jahres befristet. In Deutschland gibt es die App bereits seit einigen Jahren. Dass die Informationen rein von behördlicher Seite eingespeist werden, hat laut Innenministerium den Vorteil, dass sie verifiziert sind. Damit sollen Smartphone-User nicht auf eventuelle Fehlinformationen aus nicht geprüften Quellen angewiesen sein.

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