Kritik an zu kurzen Mindesthaltbarkeitsangaben

Sieben von acht Lebensmittel haben in einem Langzeittest der Umweltschutzorganisation Greenpeace weit länger als das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gehalten. Drei Produkte waren laut Test sogar 16 Wochen nach Ablauf noch einwandfrei. Die Umweltschützer fordern erneut verlängerte MHDs.

Acht verschiedene Produkte wurden nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums alle zwei Wochen getestet: Drei davon - Joghurt, Soja-Joghurt und Tofu - waren demnach nach 16 Wochen noch genießbar. Greenpeace sprach von einem „Weckruf für politisch Verantwortliche“ und forderte „realitätsnahe“ MHD von den Lebensmittelherstellern sowie Maßnahmen gegen unrealistische Angaben.

Infografik zum Test

Greenpeace

MHD vs. tatsächlicher Verfall: Um Wochen überschritten und noch einwandfrei

Mindestens 280.000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr werden laut Greenpeace hierzulande alleine in den Haushalten weggeworfen. Die Aufklärung darüber, dass das MHD nichts mit einem Verfallsdatum zu tun hat, genüge nicht.

Joghurt und Co. halten länger als gedacht

Im Test hätten sich die derzeitigen Mindesthaltbarkeitsdaten als wenig aussagekräftig erwiesen. Eier, Schnittkäse, Joghurt, abgepackte Wurst und abgepackter Kuchen, Räuchertofu, veganer Brotaufstrich und Soja-Joghurt wurden im Labor der Lebensmittelversuchsanstalt in Klosterneuburg alle zwei Wochen mikrobiologisch und sensorisch untersucht.

Bis auf den Brotaufstrich, der beim ersten Test zwei Wochen nach Ablauf des MHD ausschied, hielten alle Produkte weit darüber hinaus. Der Käse war sechs Wochen über dem MHD noch genießbar, Kuchen und Salami hielten acht Wochen darüber hinaus, bei den Eiern waren es zehn Wochen. Joghurt, Soja-Joghurt und Tofu seien sogar am Ende des ursprünglich für 16 Wochen angelegten Tests noch in Ordnung gewesen. Die verblieben drei Produkte würden nun weiterhin untersucht.

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