Tipps zur Fahrzeugpflege nach dem Winter

Trotz des Wintereinbruchs wird es demnächst Zeit, das Auto wieder für die wärmere Saison auf Vordermann zu bringen. Gründliche Reinigung und ein Frühjahrscheck dienen nicht nur der Optik, sie sparen auch Ärger und Kosten. Tipps, wie sich die Spuren des Winters beim Auto am besten beseitigen lassen.

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Wenn die Temperaturen wieder steigen, ist auf den Straßen die Saison von Salz und Splitt vorüber. Sind die Fahrbahnen einmal vom gröbsten Winterschmutz gereinigt, wird es Zeit, auch das Auto wieder frühlingsfit zu machen.

Weg mit dem Winterdreck

„Wer das Auto selbst reinigen will, lockert den Winterschmutz am besten zuerst mit einem Hochdruckstrahl“ so ÖAMTC-Experte Manfred Schraml. Bei Dichtungen und Türschlössern sei Vorsicht geboten, weil der starke Wasserstrahl mehr Schaden als Nutzen bringt. Nach der Vorwäsche kommen ein weicher Schwamm und Autoshampoo zum Einsatz. Dabei ist Geduld gefragt, denn ein rauer Schwamm und kräftiges Reiben sorgen für unschöne Kratzer im Lack.

ein Auto in der Waschstraße

Karin Fischer/help.ORF.at

Nach dem Winter braucht das Auto auch eine Unterbodenwäsche

„Besser, weil umweltfreundlicher ist die Waschstraße“, so der Fachmann. Das Waschwasser werde dort gesammelt, recycelt und Ölrückstände entfernt. Auch in der Waschstraße bekommt das Auto zuerst eine Vorwäsche mit dem Hochdruckreiniger, die weichen Bürsten erledigen dann den Rest. Der ÖAMTC empfiehlt, nach dem Winter unbedingt auch eine Unterbodenwäsche machen zu lassen. „Der Unterboden bekommt im Winter den meisten Steinschlag ab, in Verbindung mit dem abgelagerten Salz kommt es zu Korrosionen und das kann teuer werden“, so Schraml. Schwer zugänglichen Stellen wie die Radkästen lassen sich ebenfalls mit dem Hochdruckreiniger vom Schmutz befreien. Nach der Reinigung kann man dem Auto noch eine dünne Wachsschicht als Schutz gönnen.

Saugen, putzen, sprayen, lüften

Erst wenn das Auto sauber ist, zeigen sich Schäden durch Steinschlag im Lack oder in der Windschutzscheibe. Kleine Lackschäden lassen sich mit Lackstiften selbst ausbessern. Schäden an der Windschutzscheibe gehören rasch repariert, so der ÖAMTC-Mitarbeiter. In den Riss bei der Verbundglasscheibe könnten Schmutz und Feuchtigkeit eindringen, der Steinschlag lässt sich dann nicht mehr ganz unsichtbar machen. Wenn man Pech hat, bekommt man damit kein Pickerl. Zum Frühjahrscheck gehört auch ein Blick auf die Lichtanlage. Tiefliegende Nebelscheinwerfer haben oft kleine Beschädigungen durch hochgeschleuderte Steinchen, durch die Wasser eindringen kann.

verschmutzte Gummimatten im Auto

Karin Fischer/help.ORF.at

Unter den Gummimatten sammeln sich Splitt und Feuchtigkeit

Auch der Fahrzeuginnenraum braucht nach dem Winter Pflege. Unter den Gummimatten sammeln sich Steinchen und Feuchtigkeit. Da sollte man besonders gründlich saugen und lüften. Für verschmutzte Scheiben empfiehlt der Experte Glasreiniger wie sie auch im Haushalt verwendet werden. Scheibenschaum habe aber den Vorteil, dass er am Glas haftet und nicht hinter dem Armaturenbrett hinunterläuft.

Cockpitpflege für ein glänzendes Armaturenbrett sollte nicht direkt aufgesprüht werden, weil sich der Nebel als Fettfilm auf der Windschutzscheibe niederschlägt. „Besser man sprüht die Pflege auf ein Tuch und wischt damit das vorgesäuberte Armaturenbrett ab“. Auf Lenkrad und Pedalen hat Cockpitpflege nichts verloren, weil die pflegenden Substanzen den Untergrund rutschig machen. Zuletzt wird noch das Scheibenwaschwasser aufgefüllt. Pollenfilter und Klimaanlage überprüft die Werkstatt, auch die Motorwäsche sollte man dem KFZ-Mechaniker überlassen.

Alte Winterreifen taugen nicht als Sommerreifen

Mit den passenden Sommerreifen ist das Auto dann gerüstet für den Frühling. Die Sommerreifen müssen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern haben und sollten nicht älter sieben Jahre sein. Winterreifen mit einer geringen Profiltiefe als Sommerreifen zu verwenden, davon rät der Fachmann ab. Die weicheren Winterreifen würden durch die Walkarbeit im Sommer heißer und könnten leichter platzen. Außerdem verlängert sich der Bremsweg.

In einem ÖAMTC-Stützpunkt werden bei einem PKW Reifen gewechselt

Karin Fischer/help.ORF.at

Bei Sommerreifen ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben

Winterreifen einzulagern zahlt sich nach Ansicht des Experten nur dann aus, wenn sie noch mindestens sechs Millimeter Profil haben und nicht älter als vier Jahre sind. Der größte Fehler sei, nach dem Winter mit dem verschmutzten Auto einfach weiterzufahren und den Unterboden nicht vom Salz zu befreien. „Das bereut man in weiterer Zukunft – nicht nur, dass Schäden entstehen, es mindert auch den Wiederverkaufswert“, so Schraml.

Karin Fischer, help.ORF.at

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