Schweizer Supermarkt führt vegane Blumenerde ein

„Vegane Erde“ könnte als unsinnige Dopplung angesehen werden, ist aber, Veganern zufolge, kein weißer Schimmel: Blumenerde enthält häufig tatsächlich tierische Bestandteile. Die Schweizer Supermarktkette Coop hat nun vegane Erde ohne tierischen Anteil eingeführt.

Vielleicht lag es daran, dass die Ankündigung der Sortimenterweiterung kurz vor dem ersten April erfolgte. Als die Kolleginnen vom Schweizer Rundfunk auf der Straße Meinungen zur neuen veganen Blumenerde der Supermarktkette Coop einfingen, wurden vor allem Köpfe geschüttelt. Vegane Erde, was werden sie sich wohl als nächstes ausdenken. „Ein paar Bekloppte gibt es immer“, sagte man dem SRF ins Mikro.

Wer jedoch den vegangen Gedanken lebt, für den ist die Frage, wie vegan Blumenerde eigentlich ist, weniger an den Haaren herbeigezogen. Ein wichtiger Dünger in Garten- und Blumenerde ist Stickstoff, und der stammt in der Regel von Hornspänen - vor allem in Bio-Erde. Mit dem Kauf solcher Erde könnte man also die Nutztierindustrie subventionieren, wird argumentiert.

Das neue Produkt ersetzt die Hornspäne durch Abfälle aus der Maisstärkeproduktion, das Ausgangsmaterial ist ungarischer Futtermais. Ob man damit die Futtermittelindustrie und somit eine Zulieferbranche der Nutztierindustire subventioniert, ist bisher noch nicht diskutiert worden. Mit knapp zehn Schweizer Franken kostet der 15-Liter-Sack vegane Erde rund drei Franken mehr als konventionelle Blumenerde.