Große Unterschiede bei Kosten für Reisestornos
Der Sommerurlaub ist gebucht und plötzlich kommt etwas Unvorhergesehenes dazwischen: Erkrankung, ein Unglücksfall oder ein Wiederholungstermin bei der Matura und die geplante Reise muss storniert werden. Da es bei Reisebuchungen kein gesetzliches Rücktrittsrecht gibt, fallen in der Regel Stornokosten an. Diese sind meist zeitlich gestaffelt. Je näher der Abreisezeitpunkt rückt, desto höher werden sie.
Fünf Anbieter mit höheren Stornosätzen
Am besten bewertete die AK Oberösterreich jene Veranstalter, die in den Vertragsbedingungen Stornosätze nach den derzeit geltenden allgemeinen Reisebedingungen (ARB 1992) vorsehen. Sieben Anbieter richten ihre Stornosätze daran aus. Sie verlangen etwa bei Stornierung bis 30 Tage vor Reiseantritt zehn Prozent der Kosten, bis 20 Tage 25 Prozent, bis zehn Tage 50 Prozent und bis vier Tage 65 Prozent der Kosten. Sagt man noch kurzfristiger ab, sind 85 Prozent der Kosten fällig. Die Anwendung dieser allgemeinen Reisebedingungen ist aber nicht zwingend.
Splashline, Alltours, Thomas Cook und FTI verrechnen mehr: Sie verlangen bei Pauschalreisen bereits Monate vor Reiseantrittsdatum ein Viertel des Reisepreises. Unabhängig davon, ob Konsumenten und Konsumentinnen ihren Urlaub also zwei oder fünf Monate vor Antrittsdatum absagen, fallen hier bereits deutliche Kosten an. Ein Reiseveranstalter (THV Reisen) ist komplett durchgefallen: Bei diesem Anbieter wird bereits ab zwei Monate vor Antritt der Reise die Hälfte der Reisekosten verrechnet und ab dem 19. Tag vor Reiseantritt der gesamten Reisepreis verlangt.
Wer früher storniert, zahlt weniger
Die Konsumentenschützer raten, sich zu informieren, ob in dem gebuchten Paket eine Stornoversicherung inkludiert ist und gegebenenfalls eine abzuschließen. Dabei sollte man darauf achten, welche Gründe geltend gemacht werden können. Auch einige Kreditkarten bieten eine Stornoversicherung. Allerdings ist es manchmal nötig, den gesamten Reisepreis mit der Karte zu bezahlen und das Service gilt oft nur für den Karteninhaber.
Sollte man eine Reise tatsächlich stornieren müssen, sollte man nicht zu lange damit warten, so die Konsumentenschützer. Je kurzfristiger die Absage, desto höher seien die Stornokosten. Die Experten raten, die Absage schriftlich mit einem eingeschriebenen Brief vorzunehmen und eine Kopie davon zu behalten. Zudem sei zu beachten, dass bei Spezialreisen, Last Minute-Angeboten oder Veranstaltern mit Sitz im Ausland deutlich höhere Kosten anfallen können.
Links:
- Reisen verkaufen statt teuer stornieren
- Preisvergleich, Flugverspätung, Reisewarnung: Ihre Rechte als Passagier
Publiziert am 10.04.2017