Kette, Sattel, Bremse: Sicher in die Radsaison

Mit den warmen Temperaturen steigen viele Menschen wieder aufs Fahrrad um. Zeit, um sowohl eingemottete Räder wie auch im Winter benutzte einem Check zu unterziehen. Radwerkstätten bieten pauschale Frühjahrsservices an. In Selbsthilfewerkstätten können technisch versierte Radler selbst Hand anlegen.

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Hat die Kette Rost angesetzt? Sollte die Schaltung nachjustiert werden? Laufen die Räder noch rund? Und sind alle Schrauben fest genug, damit das Fahrrad im Straßenverkehr kein Sicherheitsrisiko darstellt? Gerade nach dem Winter bringen viele Radfahrer ihr Gefährt zum Check in eine Radwerkstatt. Diese bieten meist Pauschalservices an, um das Rad frühlingsfit zu machen. Zu einem kleinen Service gehören Schaltung und Bremse putzen, schmieren und einstellen, Laufräder zentrieren, Steuer- und Tretlager überprüfen und Schrauben nachziehen.

Fahrradwerkstatt, Reparatur, Mechanikerin

help, Petra Schönbacher

Überprüfung von Schaltung und Kette

Das Netz an Werkstätten ist in den vergangenen Jahren mit der steigenden Beliebtheit des Radfahrens stetig dichter geworden. Vor allem in Wien und den Landeshauptstädten gibt es fast an jeder Ecke eine Radwerkstatt. Für ein kleines Service muss man zwischen 35 und 65 Euro rechnen, etwaige Ersatzteile und Extraarbeitszeit nicht inkludiert.

Do it yourself in Selbsthilfewerkstätten

Wer technisches Interesse mitbringt und Geld sparen möchte, für den empfehlen sich Selbsthilfewerkstätten. Diese gibt es neben Wien auch in Linz, Ottensheim, Innsbruck und Graz. Hier werden Werkstatt und Werkzeug zur Verfügung gestellt - gegen ein geringes Entgelt, etwa vier Euro am Nachmittag. Wenn man an die Grenzen der eigenen Fähigkeiten stößt, sind für fachkundige Hilfe in den meist als Vereinen organisierten Werkstätten ehrenamtliche Fahrradmechaniker zur Stelle.

Der Aufwand, um das Fahrrad frühlingsfit zu machen, hängt davon ab, wie es den Winter verbracht hat. Wenn das Rad in der kalten Jahreszeit im Freien stand oder auch benutzt wurde, dann sollte es zuerst von Schmutz und Salzresten befreit werden. Gudrun Pollack von der Werkstatt Radhaus in Wien Wieden warnt allerdings davor, einen Hochdruckreiniger zu verwenden. Dieser würde nämlich alles an Schmierung auch mit lösen. War das Rad in einem trockenen Winterquartier, etwa in Garage oder Fahrradraum, dann reichen oft ein paar Handgriffe, um es straßentauglich zu machen.

Geparkte Fahrräder am Gehsteig vor Werkstatt

help, Petra Schönbacher

Der Frühling ist die Hochsaison für Fahrradwerkstätten

Die Kette sollte geölt und die Reifen aufgepumpt werden. Die individuell passende Baranzeige steht übrigens auf den Reifen. Ebenso empfiehlt es sich, die beweglichen Teile von Schaltung und Bremsen zu putzen und zu ölen sowie zu kontrollieren, ob die Laufräder keinen Achter haben. Weiters sollten alle Schrauben überprüft werden, ob sie fest sind, insbesondere jene an der Lenkerhalterung und am Vorbau. Noch ein Tipp von den Radexperten: nicht zu viel Öl verwenden. Da Öl Schmutz anzieht, gilt es, lieber regelmäßig und wenig Öl aufzutragen als nur einmal und viel Öl, sagt Pollack, die ihr Wissen ehrenamtlich in der Selbsthilfewerkstatt Bikekitchen zur Verfügung stellt.

Der richtige Sitz am Rad

Neben dem technischen Radservice sollten auch die Einstellung des Sattels sowie die Sitzhöhe regelmäßig überprüft und nachjustiert werden. Letzters geht am einfachsten mit der Fersenmethode. Dabei setzt man sich auf den Sattel und schiebt das Pedal auf den tiefsten Punkt. Nun wird nicht der Fußballen, sondern die Ferse aufs Pedal gestellt. Ist das Knie durchgedrückt, dann passt die Höhe. Sind die Knie gebeugt, muss der Sattel höher gestellt werden. Tiefer zu stellen ist er, wenn die Pedale mit der Ferse nicht erreicht werden.

Petra Schönbacher, help.ORF.at

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