Warnung vor giftigen Bitterstoffen in Lupinensamen
Lupinen gehören zur Familie der Hülsenfrüchte und wurden bereits vor mehrren tausend Jahren als Lebensmittel genutzt. In jüngster Zeit erfreuen sie sich vor allem bei Anhängern der glutenfreien Ernährung zur Herstellung von glutenfreien Back- und Teigwaren großer Beliebtheit und dienen als Soja-Alternative auch bei veganen Produkten immer häufiger als Eiweißzusatz.
Ungenügende Entbitterung
In den vergangenen sechs Jahren seien in Deutschland etwa 30 Fälle von Vergiftungssymptomen durch Bitterlupinensamen bekannt geworden, teilte das BfR in Berlin mit. Auch aus anderen Länder gebe es Berichte über Vergiftungsfälle mit teils schwerwiegenden Verläufen. In der Regel waren diese Fälle demnach auf eine ungenügende Entbitterung der Samen zurückzuführen.
APA/AFP/Jean-Sebastien Evrard
Empfehlung: Nur Süßlupinen verwenden
Denn je nach Art und Herkunft der Lupinen enthalten ihre Samen bittere Chinolizidinalkaloide. Werden diese in einem sogenannten Entbitterungsprozess nicht fachgerecht entfernt, können sie beim Menschen Vergiftungssymptome auslösen, die das Nerven-, Kreislauf-und Verdauungssystem betreffen.
„Beim Kauf von unverarbeiteten Lupinensamen ist meist kaum ersichtlich, ob es sich um Bitterlupinensamen handelt, die giftige Alkaloide enthalten, oder um Süßlupinensamen, die ohne weitere Verarbeitung verzehrt werden können“, erklärte BfR-Präsident Andreas Hensel. Das Institut empfiehlt daher Verbrauchern, auf eindeutig als Süßlupinensamen oder als bereits entbitterte Lupinensamen gekennzeichnete Erzeugnisse zurückzugreifen. Die Samen selbst entbittern sollten demnach nur Verbraucher, die sich damit bereits gut auskennen.
Links:
- Bericht des Bundesinstituts für Risikobewertung (PDF, 36 Seiten)
- Informationen zur Lupine bei der AGES
Publiziert am 27.03.2017