Stromversorgung für Care-Energy-Kunden gesichert

Nach der Insolvenz des deutschen Stromanbieters Care Energy ist die Versorgung österreichischer Kunden gesichert. Das stellt die Regulierungsbehörde E-Control klar. Kunden des insolventen Unternehmens werden von der E-Control vorläufig einem anderen Lieferanten in dem betroffenen Netzbereich zugeteilt.

Care Energy versorgt nach eigenen Angaben rund 12.900 Kunden in Österreich. Knapp einen Monat nach dem Tod des österreichischen Firmengründers Martin Kristek wurde über das Unternehmen nun das Insolvenzverfahren eröffnet.

E-Control wählt Ersatzlieferanten aus

Die österreichischen Kunden des insolventen deutschen Stromanbieters Care Energy müssten sich keine Sorgen machen, so der Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, Wolfgang Urbantschitsch. Sie würden weiter versorgt, ohne von sich aus aktiv werden zu müssen. Es gebe ein gesetzlich vorgeschriebenes Prozedere für den Fall, dass ein Stromlieferant die Zulassung verliert oder seine Verträge von anderen Marktteilnehmern gekündigt werden, so Urbantschitsch.

Vorgesehen ist, dass die Kunden des insolventen Unternehmens dann von der E-Control vorläufig einem anderen Lieferanten in dem betroffenen Netzbereich zugeteilt werden. Es gebe in Österreich zwölf Netzbereiche, das seien die Bundesländer und die großen Städte. Der vom Regulator ausgewählte Lieferant kann dann die Kunden mit einem Angebot anschreiben. Wenn die Kunden das Angebot nicht annehmen wollen, dann können sie auch zu einem anderen Anbieter wechseln. „Wir sind gerade dabei, mit dem Insolvenzverwalter Kontakt aufzunehmen“, so Urbantschitsch. Für Kunden ändere sich vorläufig nichts, sie seien weiterhin Kunden von Care Energy.

Care Energy schon länger in Schwierigkeiten

Der Billiganbieter Care Energy galt schon länger als Pleitekandidat. Das Unternehmen war in Deutschland in eine Vielzahl von gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Kunden, Behörden und Lieferanten verwickelt. Umstritten waren auch Abrechnungen und Forderungen an Kunden. Gut einen Monat nach dem Tod von Firmengründer Martin Richard Kristek folgte die Pleite. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Jan Wilhelm bestellt.

Einen ähnlichen Fall hat es nach Auskunft des Regulators in Österreich noch nie gegeben. Von der Pleite des US-amerikanischen Stromhändlers Enron vor vielen Jahren seien in Österreich keine Endkunden betroffen gewesen.

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