Letzte Preishürde vor Roaming-Aus geschafft
Die EU-Institutionen haben den Weg zur Abschaffung von Roaminggebühren bei der Handy-Nutzung innerhalb der EU ab Juni endgültig freigemacht. Unterhändler von EU-Kommission, Parlament und Mitgliedsländern einigten sich auf eine starke Reduktion der Kosten, die Telekomunternehmen untereinander zahlen müssen, wenn ihre Kunden ihr Mobiltelefon in einem Fremdnetz nutzen. Die Vereinbarung muss noch vom EU-Parlament und den EU-Staaten abgesegnet werden.
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"Das war der letzte Puzzleteil“
"Das war der letzte Puzzleteil“, so der zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Andrus Ansip. „Ab dem 15. Juni können die Europäer in der EU ohne Roaminggebühren reisen.“ „Die Zeit der bösen Überraschungen beim Blick auf die Handyrechnung nach dem Urlaub ist vorbei“, so der sozialdemokratische EU-Abgeordnete Josef Weidenholzer. Der Grüne-Abgeordnete im EU-Parlament, Michel Reimon, freute sich in einer Aussendung „ein roaming-freies Europa wird Realität“. Auch der ÖVP-Europaabgeordnete und Mitverhandler Paul Rübig sprach von einem „Durchbruch“. „Niedrigere Großhandelspreise geben Spielraum für niedrigere Verbraucherpreise“, so Rübig.
Drastische Senkung auch bei Daten
Die Obergrenze bei Anrufen liegen ab 15. Juni bei 3,2 Cent pro Minute (derzeit fünf Cent), SMS dürfen im Großhandel nur noch maximal einen Cent (derzeit zwei Cent) kosten. Für Datenvolumen sinken die Obergrenzen schrittweise von zunächst 7,70 Euro pro Gigabyte ab dem 15. Juni, 3,50 Euro ab 2020, auf schließlich 2,50 Euro pro Gigabyte ab dem 1. Jänner 2022. Derzeit gilt beim Datenvolumen eine Obergrenze von 50 Euro pro Gigabyte.
Links:
- Schattenseite: Mehr Überwachung durch neue Roamingregeln
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- Erster Handyvertrag mit Roamingausschluss
Publiziert am 01.02.2017