Schlechtes Zeugnis für Olivenöl
Bei Olivenöl greifen Konsumenten mitunter auch zu preiswerteren Produkten aus dem Supermarkt. Diese Öle sind Mischungen aus verschiedenen Ländern, im Gegensatz zu den teureren Ölen mit einer klaren Herkunftsangabe aus nur einem Land.
Extraklasse für wenig Geld gibt es nicht
Vom Geschmack her konnten die Supermarktprodukte zum Preis zwischen fünf Euro und 15 Euro nicht mit den teureren Olivenölen mithalten. Sie seien bestenfalls durchschnittliche Massenware, so das Testurteil. Keines der 24 untersuchten Olivenöle schnitt gut ab. Zehn erhielten die Bewertung „mangelhaft“, weil sie ranzig, stichig oder alt schmeckten, darunter auch die beiden teuersten Produkte im Test, jene der Traditionsmarke „Carapelli“.
Stiftung Warentest
Die als mangelhaft beurteilten Olivenöle dürften gar nicht unter der Bezeichnung der höchsten Qualitätsklasse „native extra“ verkauft werden, so die Stiftung Warentest. Trotzdem waren alle geprüften Öle als „Natives Olivenöl extra“ im Handel. „Verbraucher können sich hier nicht auf das Etikett verlassen“, so Anita Stocker von der Stiftung Warentest.
Viele Öl mit Schadstoffen belastet
Schlechter Geschmack und falsche Etikettierung waren nicht die einzigen Probleme. Bei fast jedem zweiten getesteten Öl entdeckten die Experten Mineralöle, die sich im Körper anreichern können. In einem Produkt fand sich der Weichmacher DEHP (Diethylhexylphthalat). Eine Gesundheitsgefahr gehe aber von keinem der Öle aus.
Trotz der Beanstandungen würden sich einige der Olivenöle durchaus für den täglichen Gebrauch eignen. Die drei besten Olivenöle im Test waren günstige Produkte von Diskontern mit einem Preis zwischen 5,05 Euro und 6,25 Euro pro Liter - „Primadonna"/Lidl (4,60 Euro für 500 Milliliter), "Gut Bio"/Aldi Nord (in Österreich nicht erhältlich), "Vegola"/Netto Marken-Discount (in Österreich nicht erhältlich). Die Experten empfehlen, mindestens zwei Olivenöle zu verwenden: Ein einfaches zum Braten und Kochen und ein hochwertigeres, das man erst kurz vor dem Servieren ins Essen gibt.
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Publiziert am 25.01.2017