Neuer Pensionsrechner der Arbeiterkammer
Private Pensionsversicherungen zahlen sich, laut einer aktuellen AK-Studie, aufgrund der hohen Kosten und den derzeit niedrigen Zinsen bei der Veranlagung kaum aus. In Werbungen der Versicherungen würden die Kosten, welche für die Konsumenten entstehen, sowie das niedrige Zinsniveau jedoch gerne verschwiegen, so die AK in einer Aussendung. Ein neuer Online-Rechner soll nun für eine bessere Übersicht hinsichtlich der Kosten sorgen.
Online-Rechner kalkuliert Kosten und Nutzen
Um die Höhe der privaten Pension zu errechnen, müssen Konsumenten einige persönliche Daten in den Online-Rechner eingeben. Etwa das Geburtsdatum, das Pensionsantrittsalter, die Art der Prämieneinzahlung (einmalig oder laufend), sowie die Höhe der gewünschten Prämie. Außerdem müsse man ankreuzen, ob die Prämie indexangepasst ist oder nicht. Der Rechner kalkuliert dann die Kostenunterschiede in der garantierten lebenslangen Pension (Garantiepension) und der in Aussicht gestellten unverbindlichen Pension.
Es können drei Kostenszenarien durchgerechnet werden. Mit niedrigen, durchschnittlichen und hohen Kosten. In der Auswertung findet sich auch die Effektivverzinsung, die angibt, wie sich die einbezahlten Prämien im Verhältnis zu den erhaltenen Pensionszahlungen verzinsen, wenn ein bestimmtes Lebensalter erreicht wurde.
Bis zu 20 Euro Verlust im Monat
Die Berechnungen basieren auf einem von der AK entwickelten Mustergeschäftsplan, der marktübliche repräsentative Annahmen über Verzinsung und Kosten abbildet. Er kalkuliert mit einem Garantiezinssatz von 0,5 Prozent und einer durchschnittlichen Gesamtverzinsung von 2,75 Prozent. Laut AK zeige der Rechner erhebliche Unterschiede bei der garantierten Rente. Ein 40-jähriger Versicherungsnehmer der 100 Euro pro Monat einzahlt, könne nach 25 Jahren Prämienzahlung Jahren im besten Fall fix mit 87,33 Euro, im schlimmsten Fall mit 79,82 Euro pro Monat rechnen.
Private Pensionsversicherungen sind Lebensversicherungen, die eine Leistung in Form einer monatlichen Zahlung erbringen. In jedem Versicherungsvertrag gibt es eine garantierte Pension und eine unverbindlich in Aussicht gestellte Pension, bei der eine nicht garantierte Gewinnbeteiligung addiert wird. Die Garantiepension kann von der Pension inklusive Gewinnbeteiligung stark abweichen.
Eine Rentenversicherung zahle sich nur dann aus, wenn die Bezieher sehr alt würden. Laut der AK-Studie von Dezember müsste eine heute 30-jährige Frau 91,5 Jahre alt werden, damit die garantierten Rentenzahlungen die einbezahlten Prämien amortisieren. Bei Männern liegt die Schwelle bei 92,47 Jahren.
Link
Publiziert am 19.01.2017