Onlineschnäppchentools nicht immer verlässlich

Tools für Schnäppchenjäger wie Preisagenten und Preistracker können Geld sparen, liefern aber nicht immer transparente Resultate. Zu diesem Ergebnis kommt die Arbeiterkammer (AK) in einer Analyse. So bekomme man keinen umfassenden Marktüberblick, und die genannten Preise enthielten nicht immer alle Nebenkosten.

Sie werden als App oder Browsererweiterung angeboten, sind meist kostenlos und versprechen Hilfe bei der Jagd nach dem günstigsten Angebot. Preisagenten, auch Preistracker oder Preisalarm genannt, beobachten die Preise für ein bestimmtes Produkt und schlagen Alarm, wenn der gewünschte oder ein niedrigerer Preis erreicht ist.

Tatsächlich lässt sich damit Geld sparen, so die Konsumentenschützer der AK, allerdings brauche es dazu ein wenig Geduld und man sollte sich besser nicht nur auf den automatischen Sparefroh verlassen. So entscheiden meist die jeweiligen Anbieter, welche und wie viele Shops und Plattformen beobachtet werden, die User haben darauf keinen Einfluss. Im AK-Test gab es hier große Unterschiede: Für dasselbe Produkt behielte ein Browser-Add-on lediglich fünf Shops im Auge, während der Preistracker eines Vergleichsportals knapp 300 Anbieter verfolgte. Einen echten Marktüberblick könnten die Services daher nicht bieten.

Preisagenten sind nichts für Eilige

Auch sonst lagen die Preisagenten gelegentlich falsch. So seien die genannten Preise nicht immer die tatsächlichen Endpreise, weil Versandkosten, Kreditkartenspesen oder der österreichische Mehrwertsteuersatz nicht einberechnet wurden. Die Aktualität der Daten ist ebenfalls oft nicht nachvollziehbar; in einem Fall war das aufgespürte Schnäppchen im Onlineshop nicht mehr verfügbar, in einem anderen war gleich der ganze Shop verschwunden. Außerdem werde häufig nicht nach Österreich geliefert.

Mit der Produktwahl nehmen es manche Preisagenten auch nicht besonders genau. Im Test suchten die Konsumentenschützer nach drei gängigen Smartphones und einer Kamera und bekamen etwa statt des Huawei P9, das leistungschwächere Modell Huawei P9 Lite genannt. Das Fazit der AK: Preisagenten können bei der Suche nach dem besten Angebot helfen, die Ergebnisse sollten jedoch genau geprüft werden. Für eilige Shopper seien die Tools eher nicht geeignet.

Getestet wurde fünf Preisagenten von Vergleichsplattformen (geizhals.at, preis-suchmaschine.de, guenstiger.de, idealo.at und geizkragen.de), fünf Browsererweiterungen als Add-ons (shoptimate, Avira-Browserschutz, Ciuvo, Foxydeal, und billiger.de-Sparberater), zwei Preisüberwachungs Plug-ins für Amazon (Keepa und Camalizer) und fünf Apps für Androidhandys (guenstiger.de, billiger.de, idealo Price Compersion, Geizhals Preisvergleich und Preis.de-Preisvergleich).

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