Zuckerberg präsentiert Softwarebutler

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat die Software „Jarvis“ präsentiert, die sein Zuhause mit künstlicher Intelligenz steuert. Gleichzeitig gab Zuckerberg zu, mit seiner Entwicklung seine Frau Priscilla manchmal „wahnsinnig gemacht“ zu haben.

Jedes Jahr aufs Neue rund um Silvester erlegt sich Mark Zuckerberg eine Herausforderung auf. In der Vergangenheit lernte er etwa Mandarin (Vorsatz 2010), aß nur Fleisch von selbst erlegten Tieren (2011), trug täglich eine Krawatte (2009) und las mehr (2015) - oder nahm es sich zumindest vor. Erklärtes Ziel für 2016 war: eine künstliche Intelligenz zu entwickeln, die dem Facebook-Gründer daheim und bei der Arbeit helfen soll.

Facebook-Posting von Mark Zuckerberg

Facebook

Pünktlich zum Jahresende stellte der 32-Jährige nun seinen Softwarebutler namens „Jarvis“ („Just A Rather Very Intelligent System“, benannt nach der künstlichen Intelligenz in den Iron-Man-Filmen) und seine bisherigen Fähigkeiten vor. Der Facebook-Gründer programmierte die Software selbst - das sei „in gewisser Weise einfacher gewesen als gedacht“, so Zuckerberg. Für seinen zweiten Vorsatz dieses Jahr, 365 Meilen zu laufen, habe er mehr Zeit gebraucht.

„Priscilla manchmal wahnsinnig gemacht“

Die Software erkenne zum Beispiel, wann ein Besucher vor der Tür stehe, lasse ihn herein und sage der Familie Bescheid, so Zuckerberg auf seiner Facebook-Seite. Außerdem kenne „Jarvis“ den Musikgeschmack von Zuckerberg und seiner Frau und spiele auf den Befehl „Spiel uns Musik vor“ Songs, angepasst an die persönlichen Vorlieben des Nutzers, ab.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg

APA/AFP/Ernesto Benavides

Dabei lag die größte Herausforderung für die Software darin, festzustellen, in welchem Zimmer die Musik abgespielt werden soll, so Zuckerberg. Im Gespräch mit Fastcompany.com verriet er, dass er seine „Frau damit manchmal wahnsinnig gemacht“ hätte. Etwa wenn das System auf einmal begann, laut Musik im Kinderzimmer abspielen, wo Tochter Max gerade ein Mittagsschläfchen hielt, obwohl Zuckerberg inzwischen in einem anderen Raum war. Genervt sei Zuckerbergs Frau auch gewesen, wenn „Jarvis“ für ein perfektes Heimkinoerlebnis die Lichter dimmte, aber nicht nur im TV-Zimmer, sondern auch im angrenzenden Arbeitszimmer von Ehefrau Priscilla.

Kontext als Herausforderung

Genau dieses Verstehen des Kontexts sei am schwierigsten für die Software gewesen. „Wenn ich der künstlichen Intelligenz sage, die Klimaanlage in meinem Büro hochzustellen, dann heißt das etwas ganz anderes, als wenn Priscilla genau dasselbe sagt“, sagte Zuckerberg, um ein Beispiel zu nennen. Komplizierter als gedacht sei auch die Vernetzung mit den vielen verschiedenen Systemen in seinem Haus gewesen. „Die meisten Geräte sind ja noch gar nicht mit dem Internet verbunden,“ so Zuckerberg.

„Jarvis“ bleibt bei Zuckerberg zu Hause

Der Facebook-Gründer kündigte an, er werde weiter daran arbeiten, „Jarvis“ zu verbessern. Er sei „mehr denn je überzeugt“, dass die künstliche Intelligenz sich in den kommenden zehn Jahren stark entwickeln werde. Langfristig wolle er „Jarvis“ beibringen, sich selbst neue Fähigkeiten beizubringen. In Serie soll die Software nach bisheriger Planung nicht gehen. „Jarvis“ bleibt damit ein auf die Bedürfnisse von Zuckerbergs Familie abgestimmter Prototyp.

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