E-Zigaretten vielleicht schädlicher als ihr Ruf

E-Zigaretten gelten als gesündere Alternative zum herkömmlichen Glimmstängel. Dieser Meinung sind etwa die Hälfte aller US-Amerikaner unter 35. Vielleicht zu Unrecht - Experten fordern jedenfalls eine bessere Erforschung der Langzeitfolgen. Schon bei kurzer Anwendung würden E-Zigaretten wichtige Zellen im Mund zerstören. Zur Entwöhnung können sie aber durchaus sinnvoll sein.

44 Prozent der US-Amerikaner sind der Ansicht, dass E-Zigaretten weniger gefährlich für die Lunge und somit gesünder seien, als herkömmliche Zigaretten. Dies gehe aus einer neuen Studie hervor, die das Ohio State University Comprehensive Cancer Center- veröffentlicht hat, berichtet die Tageszeitung „Kurier“. Experten würden daher eine bessere Aufklärung und intensivere Forschungsbemühungen befürworten. Für die Studie seien 2000 US-Amerikaner unter 35 Jahren befragt worden.

Mann raucht E-Zigarette

dpa/Marcus Brandt

Dampfen statt Rauchen: Langzeitfolgen sind kaum erforscht

Über die Langzeitfolgen des Konsums von E-Zigaretten weiß man aufgrund der dünnen Datenlage derzeit relativ wenig. Man nehme aber etliche Schadstoffe, wie beispielsweise Glycerin, über E-Zigaretten auf und sollte daher bei der Anwendung eher vorsichtig sein, so der österreichische Lungenexperte Norbert Vetter im "Kurier: „Auch beim Zigarettenrauchen werden die Schäden erst nach Jahrzehnten sichtbar.“

Schon bei einer kurzfristigen Anwendung könne es dazu kommen, dass wichtige Zellen im Mund absterben, die zur Bekämpfung von Krankheiten wichtig seien, meint der Studienleiter der US-Studie Mahmoud Rouabhia im Fachmagazin Journal of Cellular Physiology.

E-Zigaretten können aber durchaus sinnvoll sein, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Dem kurzfristigen Einsatz könne Lungenfacharzt Vetter durchaus etwas abgewinnen. Dem Körper würde weiterhin Nikotin zugeführt. Dies habe eine ähnliche Wirkung wie ein Nikotinpflaster und könne daher helfen die Nebenwirkungen zu reduzieren.

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