Schokonikolos im Test

Die Arbeiterkammer hat in sieben von 17 Schokonikoläuse Rückstände von Mineralölen gefunden, die im Verdacht stehen, die Leber zu schädigen. Zehn Produkte, vom Diskonternikolo über Markenklassiker bis zur Bioware, schnitten unterdessen „sehr gut“ ab.

Immer häufiger werden Mineralölbelastungen in Lebensmitteln festgestellt, zuletzt etwa bei einem Test von Bitterschokolade - mehr dazu in help.ORF.at. Aromatische Mineralöle (MOAH) stehen im Verdacht, krebserregend und erbgutverändernd zu wirken. Gesättigte Mineralöle (MOSH) können möglicherweise Organe schädigen. Deshalb hat die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) aktuell im Handel erhältliche Schokonikoläuse auf mögliche Verunreinigungen untersucht.

Zehn Nikolos frei von Belastungen

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte beim diesjährigen Nikolokauf auf Bioware zurückgreifen, so der Rat der Tester. Ein hoher Preis hingegen garantiere nicht, dass in der Schokolade keine Mineralöle enthalten sind.

Mit einem Preis von knapp einem Euro sind der bei Lidl erhältliche Weihnachtsmann des Herstellers Favorina (200 Gramm) und der bei Billa erhältliche Nikolo von Riegelein Confiserie (150 Gramm) die günstigsten rückstandsfreien Produkte im Test. Ebenfalls „sehr gut“ schnitten der Nikoloklassiker von Milka (2,99 Euro für 180 Gramm), der Weihnachtsmann von Lindt und Sprüngli (3,69 Euro für 125 Gramm) und der Kinder Weihnachtsmann von Ferrero (2,99 Euro für 160 Gramm) ab.

Schokonikolaus

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Im Schokonikolo-Test zeigte sich: Der Preis ist keine Garantie für Qualität

Auch sämtliche Bio-Produkte im Test wurden sehr gut beurteilt: der bei der Biokette Biofeld erhältliche Weihnachtsmann des Herstellers Rosengarten (1,29 Euro für 50 Gramm), der DM Bio Schoko Weihnachtsmann (1,95 Euro für 80 Gramm), der bei Hofer erhältliche Bio-Confiserie Nikolo des Herstellers Kathleen (3,99 Euro für 160 Gramm), der bei Billa/Merkur angebotene Alnatura Schoko Weihnachtsmann (2,39 Euro für 80 Gramm) sowie der bei Spar erhältliche Niklas Bio-Weihnachtsmann des Herstellers Swiss Confisa (4,99 Euro für 150 Gramm).

Die Negativ-Liste

Zwar wurden in keinem der 17 getesteten Nikoläuse die möglicherweise Erbgut verändernden MOAHs gefunden. Jedoch stießen die Tester in sieben Nikolos auf erhebliche Konzentrationen von MOSH. MOSH reichern sich in Körperorganen wie etwa der Leber an und können diese schädigen.

Die schlechtesten Werte wies mit 19,1 mg/kg MOSH ein Nikolo des Herstellers Hauswirth (erhältlich bei Penny) auf, gefolgt von einem Nikolo von Friedel (erhältlich bei Müller), sowie dem Schokonikolo von Heidi (erhältlich in der Schokothek). Auch im Nikolo-Krampus-Doppel des Herstellers Kathleen (erhältlich bei Hofer), dem Merci-Weihnachtsmann (erhältlich bei Müller), dem hellen Nikolo der Confiserie Heindl, sowie dem Nikolo mit Stab von Riegelein (erhältlich bei Metro) wurden Verunreinigungen gemessen.

Aktuell gibt es für MOSH und MOAH in Lebensmitteln in der noch EU keine gesetzlich vorgeschriebenen Höchstgehalte. Die AK geht davon aus, dass Werte über zehn mg/kg MOSH in Schokolade auf eine Verunreinigung hindeuten und bei Werten ab 20 mg/kg eine Kontamination vorliegt.

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