Europol leitet Aktion gegen Onlinebetrug

Im Rahmen einer von Europol initiierten Aktionswoche wurden in neun europäischen Staaten Schwerpunktaktionen zur Bekämpfung von Bestellbetrug im Internet durchgeführt. Das geht aus einer Meldung des Bundeskriminalamts hervor. In Österreich seien fünf Verdächtige ausgeforscht worden. Dreizehn Pakete seien sichergestellt worden, drei Personen wurden verhaftet.

Einkaufen im Internet umfasst mittlerweile das gesamte Warenangebot. Bestellt und bezahlt wird meist mit Kreditkarte. Auch der Erlagschein oder die Vorauszahlung erfreuen sich großer Beliebtheit. Professionelle Internetbetrüger wollen vom boomenden Onlinehandel profitieren. Beliebt seien bei den Kriminellen vor allem Elektroartikel wie Handys aber auch Markenkleidung und Kfz-Bestandteile, erklärt die Polizei in einer Aussendung.

Kreditkartendaten im Visier von Betrügern

Ermittler des Bundeskriminalamtes und des Landekriminalamtes Wien haben unter der Schirmherrschaft von Europol in der Zeit vom 24. bis 28. Oktober verdächtige Lieferungen verfolgt und die Empfänger kontrolliert. Dabei seien in erster Linie Bestellungen mit missbräuchlich verwendeten Kreditkartendaten oder mit Erlagscheinen untersucht worden, so die Polizei. Unterstützt wurden die Kriminalbeamten dabei von der Technischen Universität Wien sowie von elf Firmen und Onlineanbietern, die im Vorfeld mögliche Betrüger gefiltert hätten

Tipps der Polizei für sicheres Einkaufen im Internet:

  • Testen Sie ob der Internet-Shop zu üblichen Geschäftszeiten
    telefonisch gut erreichbar ist. Macht der Kundenservice einen
    sachkundigen Eindruck?
  • Hinterfragen Sie kritisch, welches Interesse der Anbieter an
    diesem Thema hat. Informieren Sie sich auch auf anderen Seiten
    über das Unternehmen. Lesen Sie Testberichte anderer Kunden.
  • Nehmen Sie die Preisangaben näher unter die Lupe. Sind die Preise
    ohne weiteren Aufwand vollständig einsehbar und transparent? Kann
    man sofort Angaben zu Versandkosten finden? Gibt es eine
    Lieferkostenpauschale für die Bestellung mehrerer Artikel oder
    entfallen die Kosten ab einem bestimmten Warenwert? Und wenn Sie
    meinen, ein Schnäppchen im Ausland gefunden zu haben: Lauern hier
    eventuell horrende Versandkosten?
  • Schauen Sie, ob die allgemeinen Geschäftsbedingungen leicht zu
    finden sind und informieren Sie sich besonders über Rücktritts-
    und Rückgaberechte.
  • Vergessen Sie nicht: Niemand hat etwas zu verschenken! Bei
    unrealistisch niedrigen Preisen ist doppelte Vorsicht geboten und eine
    Betrugsabsicht wahrscheinlich. Sie sollten den Shop wirklich gründlich
    „durchleuchten“.
  • Sollten Sie direkt online bezahlen, achten Sie darauf, dass die
    Übertragung verschlüsselt ist. Das erkennen Sie am https: in der
    Adresszeile des Browsers sowie einem Vorhängeschlosssymbol
    beispielsweise am unteren Rand des Browserfensters.
  • Je weiter die Entfernung, desto schwieriger ist es sich zu beschweren
    oder zu reklamieren: Bestellungen in anderen EU-Mitgliedstaaten
    können komplizierter werden, sind aber immer noch relativ sicher.
    Außerhalb der EU sollten Sie nur bestellen, wenn das Produkt nur dort
    erhältlich ist und es sich um ein bekanntes Unternehmen handelt.

Drei Verdächtige festgenommen

Nach Angebe des Bundeskriminalamts wurden im Zuge der Aktion in Österreich zwei Hausdurchsuchungen durchgeführt und fünf Verdächtige ausfindig gemacht. Drei Personen wurden festgenommen, die beiden anderen wurden auf freiem Fuß angezeigt. Insgesamt wurden 13 Pakete sichergestellt.

Europaweit seien insgesamt 120 Hausdurchsuchungen durchgeführt worden. 42 Personen seien festgenommen und zahlreiche Waren sichergestellt worden. Insgesamt hätten die Täter 3.000 betrügerische Bestellungen mit einem Gesamtwert von 3,5 Millionen Euro durchgeführt. Im Zuge der Ermittlungen seien auch andere Straftaten wie Geldwäsche, Terrorismus und illegale Einwanderung aufgedeckt worden.