TV-Gerätetest: Hersteller geizen bei Ausstattung
Der VKI suchte für den Test 14 TV-Geräte mit einer Bildschirmdiagonale von 102 Zentimeter bis 109 Zentimeter aus. Für diese Diagonale wird ein Betrachtungsabstand von etwa drei Metern empfohlen. Der Preis der Geräte betrug zwischen 400 Euro und 800 Euro.
„Hype um bessere Kontraste und Farben“
Die Hälfte der Fernsehapparate lieferte Bilder in Full-HD-Auflösung. Die andere Hälfte waren Geräte, die bereits mit Ultra-HD für noch schärfere Bilder ausgerüstet sind. Fünf Fernseher waren auch HDR-fähig. HDR steht für „High Dynamic Range Image“, ein digitales Bild, das große Helligkeitsunterschiede detailreich wiedergibt. Im Test seien die Fachleute von HDR-Bildern nicht überzeugt gewesen, so der VKI. Das kontrastreiche, gestochen scharfe Bild sei „schon zu gut, um wahr zu sein“ und habe unnatürlich gewirkt.
dpa/dpaweb/Zentralbild/Z1015 Bernd Settnik
Konsumenten sollten sich im Fachmarkt selbst umsehen, ob ihnen die HDR-Bildqualität überhaupt gefällt und sich dabei normale Fernsehbilder statt HDR-Werbevideos zeigen lassen. Bisher gibt es laut VKI nur ein bescheidenes Angebot an Filmen und Serien im hochauflösenden Format Ultra-HD. Wer einen neuen Fernseher kauft, solle sich überlegen, ob das Gerät nicht bereits veraltet sei, bis sich die neuen Standards durchgesetzt hätten. Im Vorjahr hätten erst zwei Drittel der Österreicher in Full-HD geschaut. Der Hype um bessere Bilder sei in den Wohnzimmern noch nicht angekommen, so die Tester.
Beim Kauf auf Ausstattungsdetails achten
Im Test lagen Geräte mit HDR und Ultra-HD, die im Schnitt um 150 Euro teurer sind als Full-HD-Apparate, auf den vordersten Plätzen. Testsieger sind zwei TV-Geräte von Samsung. Laut VKI hat die Qualität im Vergleich zum letzten Test im Vorjahr nachgelassen. Damals habe es noch dreimal so viele „gute“ wie „durchschnittliche“ Geräte gegeben. Das Verhältnis sei nun auf sieben „gute“ und sechs „befriedigende“ gesunken.
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- VKI-Test TV-Geräte(kostenpflichtig)
„Die Hersteller haben klammheimlich bei Ausstattungsdetails gegeizt“, so der VKI. Es gebe weniger Schnittstellen, obwohl die Zahl der mit dem TV zu verbindenden Geräte steigt. Teilweise fehlten herkömmliche Kopfhöreranschlüsse, Gesten- und Sprachsteuerung suche man vergeblich. Vorinstallierte Apps ließen sich nur bei der Hälfte der Geräte löschen, Angaben über den Energieverbrauch würden nicht stimmen und bei zwei Geräten gebe es keine Bedienungsanleitung in gedruckter Form. Der VKI rät Konsumenten, beim Kauf eines neuen Fernsehers die Anschlussmöglichkeiten für ihr Equipment zu beachten und sich nicht vom Hype um Ultra-HD und HDR bluffen zu lassen.
Publiziert am 28.10.2016