Flugverbot für Galaxy Note 7

Gegen Samsungs Unglückshandy Galaxy Note 7 ist mittlerweile ein umfassendes Flugverbot verhängt worden. Etliche Fluglinien, darunter die Austrian Airlines (AUA), haben das Gerät aus ihren Flugzeugen verbannt.

Etliche Fluglinien in den USA und der Europäischen Union, darunter auch die Lufthansa und die AUA, haben Samsungs Galaxy Note 7 von Bord geschickt. Gleichgültig ob aufgeladen oder nicht: Das Mobiltelefon, dass wegen akuter Brandgefahr seit knapp zwei Wochen nicht mehr produziert wird, darf weder in aufgegebenen Gepäckstücken noch im Handgepäck transportiert werden.

Mobiltelefon muss vor Boarding abgegeben werden

Man setze auf die Vernunft der Fluggäste, meint AUA-Konzernsprecher Peter N. Thier. Am Check-In-Schalter würden die Kunden mit Hilfe von Flugblättern über die Situation informiert. Ebenfalls werde versucht die Passagiere über Borddurchsagen von der Notwendigkeit der Maßnahmen zu überzeugen. Abnehmen dürfen man die Geräte zwar niemandem, wer sich aber weigere sein Mobiltelefon freiwillig abzugeben, der dürfe letztendlich nicht an Bord gehen. Hier würden im Grunde dieselben Vorschriften gelten, wie bei Waffen oder anderen verbotenen Gegenständen, so Thier.

Transport müsste US-Behörden gemeldet werden

Sollte ein Passagier ein Note 7 trotz Verbots mit an Bord genommen haben, müsste ihm das Bordpersonal das Gerät abnehmen, erklärt der AUA-Konzernsprecher. Es würde dann in einem speziellen Behälter für Gefahrenstoffe transportiert. Nach der Landung würde man das Telefon zurück erhalten. Da der Transport des Note 7 in den USA und Kanada aber gänzlich illegal sei, wäre man gegebenenfalls wohl gezwungen die US-Behörden zu informieren. Mit allen eventuell negativen Begleiterscheinungen für den betroffenen Passagier.

Eine Frau geht an einem Werbeplakat für das Samsung Galaxy Note 7 in Seoul (Südkorea) vorbei

AP

Note 7 Besitzer müssen ihr Handy abgeben, bevor sie ein Flugzeug besteigen

Man habe am vergangenen Samstag von den Maßnahmen in den USA erfahren. Kanada habe nachgezogen, das habe man erwartet, so Tier. Nach dem dortigen Transportverbot habe man sich als internationale Fluglinie im Zugzwang befunden. Man sei sich bewusst, dass die getroffenen Maßnahmen teils erhebliche Unannehmlichkeiten für betroffene Passagiere bedeuten können.

Konsumenten sollten Backup ihrer Daten anlegen

Sollte ein Passagier sein Galaxy Note 7 zum Flughafen mitgenommen haben trage er selbst die Verantwortung, was damit zu geschehen habe. Sollte ein Gerät am Check-In Schalter zurücklassen werden, „könne man es nur wegwerfen“, meint der AUA-Konzernsprecher.

Samsung empfiehlt Konsumenten in jedem Fall ein Datenbackup des Handys anzulegen. Im Fall des Falles könne man die Informationen auf einem anderen Gerät wieder aufspielen. Der Konzern rät mittlerweile eindringlich von der Benutzung des Note 7 ab: „Bitte nutzen Sie Ihr Gerät nicht weiter, sichern Sie Ihre persönlichen Daten und schalten Sie es aus.“

Samsung bietet Ersatzhandys im Flughafen-Shop an

Samsung bietet seit Dienstag an wichtigen Flughäfen die Möglichkeit an, das Galaxy Note 7 zurückzunehmen oder gegen ein Ersatzhandy einzutauschen. Auch am Flughafen Wien Schwechat bietet der Konzern dieses Service. Note 7 Besitzer können sich täglich von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr an den hallo hallo Shop am Check-In 3 wenden. Dort können die Geräte bei vollem Kostenersatz zurückgegeben, beziehungsweise gegen das Modell Galaxy S7 edge getauscht werden. In diesem Fall wird die Preisdifferenz erstattet.

Paul Urban Blaha, help.ORF.at

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