VW-Besitzer bei Nachrüstung säumig

Die Bilanz der Rückrufaktionen im Zuge des VW-Abgasskandals ist ernüchternd. Die Hälfte der Besitzer von Fahrzeugen des VW-Konzerns, die wegen des Abgasskandals in die Werkstätten gerufen wurden, ist diesem Ruf noch nicht gefolgt. Säumige Autobesitzer riskieren, dass sie die Zulassung für ihr Fahrzeug verlieren.

Seit Monaten läuft die Rückrufaktion für jene Fahrzeuge, bei denen die Abgaswerte auf Testprüfständen durch eine manipulierte Software heimlich gedrosselt wurden. Insgesamt sind in Österreich 388.000 Fahrzeuge der Marke VW betroffen.

Ministerium: Ohne Nachbesserung keine Zulassung

Die Rückrufaktion geht nur langsam voran. Bisher wurden erst 88.063 Autos in die Werkstätten geholt, nur 44.254 wurden bisher nachgerüstet. Die Hälfte der betroffenen Fahrzeugbesitzer reagierte noch gar nicht auf die verpflichtende Nachrüstung, so das Verkehrsministerium.

Streng genommen seien diese Fahrzeuge illegal unterwegs, denn Autobesitzer müssen dem Rückruf folgen, da ihre Fahrzeuge nicht der Genehmigung entsprechen. Wenn Autobesitzer den Rückruf ignorieren, „müsste in letzter Konsequenz die Zulassung entzogen werden“, so ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Ende des Jahres wird das Ministerium den Erfolg der Rückrufaktion evaluieren.

Nachrüstung läuft eurpaweit schleppend

Auch europaweit geht es zäh voran: Bisher wurden knapp zwei Drittel der 8,5 Millionen manipulierten Autos für die Umrüstung freigegeben. Lediglich 500.000 davon waren bisher in den Werkstätten. Zuletzt hieß es von VW, man hoffe im Laufe des Jahres 2017 alle betroffenen Autos umgerüstet zu haben.

Für die Überwachung des Rückrufs ist in Österreich das Verkehrsministerium zuständig, für Schadenersatz und Gewährleistung hingegen das Sozialministerium bzw. die Gerichte. Beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) haben sich bisher rund 3.800 Personen einem Strafverfahren bei der Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft angeschlossen.

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