VKI: Speiseöle mit Weichmachern belastet
Alle untersuchten Öle sind laut VKI schadstoffbelastet. Trotzdem schnitten elf der getesteten Öle mit „gut“ ab, weitere fünf erreichten ein „durchschnittlich“. Drei Produkte (Billa Walnussöl, Merkur Immer Gut Walnussöl und dm bio Kokosöl) hätten hingegen gar nicht verkauft werden dürfen, weil sie massiv mit Weichmacher belastet seien, so der VKI. Sie wurden deshalb als „nicht zufriedenstellend“ eingestuft.
Nur ein Speiseöl ohne Weichmacher
Weichmacher sind schädliche Substanzen, die aus Kunststoffen herausgelöst werden. Sie können ins Speiseöl gelangen, wenn das Öl bei der Herstellung mit Kunststoffschläuchen oder Behältern aus Kunststoff in Berührung kommt. Weichmacher sind inzwischen nahezu überall zu finden, sie sind fettlöslich und reichern sich in der Nahrungskette an.
Nur ein einziges Speiseöl war im VKI-Test frei von Weichmachern. In allen anderen Ölen wurden ein bis zwei Weichmacher gefunden. Bei drei der geprüften Produkte wurde die Verbindung Diethylhexylphthalat (DEHP) nachgewiesen, die im Tierversuch als krebserregend und fortpflanzungsschädigend gilt. Die Öle wurden daher im Test abgewertet.
Testsieger sind teure, kalt gepresste Öle
Die besten Öle im Test sind kalt gepresst und meistens auch die teuersten ihrer Kategorie. Sie kosten zwischen 11,80 €/Liter (Bio Primo Natives Leinöl) und 99,90 €/Liter (Fandler Bio-Traubenkernöl).
Der VKI rät, bei Speiseölen regelmäßig zwischen verschiedenen Sorten und Anbietern zu wechseln, um die Belastung mit einem bestimmten Schadstoff nach Möglichkeit zu verringern. Weil Spezialöle schnell ranzig werden, sollten Konsumenten auf die Mindesthaltbarkeit achten und im Zweifel lieber ein Produkt mit geringerer Füllmenge wählen. Zu warme Lagerung lässt die empfindlichen Öle rascher verderben. Die Flaschen sollten daher vor allem im Sommer im Kühlschrank gelagert und rasch verbraucht werden.
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Publiziert am 30.09.2016