Buntstifte teils mit Schadstoffen belastet

In keiner Schultasche dürfen Buntstifte fehlen, auch jüngere Kinder spielen gerne damit. Oftmals landet die Farbe nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Mund. Umso wichtiger ist es, dass die Stifte frei von Schadstoffen sind. Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) unterzog die Produkte gängiger Marken einem Test. In fünf von 14 Buntstiftpackungen fanden die Experten kritische Inhaltsstoffe.

Die AK hat Buntstifte von 14 Herstellern im Labor auf bedenkliche Chemikalien untersuchen lassen. Zusätzlich wurde erhoben, woher das verwendete Holz stammt.

Schädliche Chemikalien in fünf Produkten

In fünf von 14 Buntstiftpackungen fanden die Experten kritische Inhaltsstoffe. Die Stifte von Müller und Spar enthielten laut AK OÖ das aromatische Amin Anilin, das zum Färben verwendet wird. Anilin kann durch Schlucken, Einatmen und durch die Haut aufgenommen werden und steht unter Krebsverdacht. Die Farbstifte von Müller und Spar zählten im Test zu den günstigsten Stiften, laut Herstellern wurden sie in China gefertigt.

Bei der Marke Müller enthielt der Lack des schwarzen Stiftes außerdem eine hohe Konzentration von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs), die ebenfalls als krebserregend gelten. Bei Pelikan und dem tschechischen Herstellers Koh-I-Noor wiesen die Experten im Lack der schwarzen Stifte hohe Konzentrationen des krebserregenden PAKs Naphthalin nach, ebenso im braunen Stift von Staedtler. Die Firma Staedtler verweist gegenüber help.ORF.at darauf, dass der Anteil an Naphtalin im braunen Stift bei 0,2mg/kg liege, womit die gesetzlichen Vorgaben um ein Vielfaches unterschritten würden.

Neun von 14 Buntstiftpackungen schadstofffrei

Die AK OÖ fordert ein strengeres Verbot von Schadstoffen in Buntstiften. So sei etwa der geltende Grenzwert für Anilin zu niedrig, um Kinder ausreichend zu schützen, so die AK OÖ. Der Test habe aber gezeigt, dass bereits viele Hersteller auf gefährliche Chemikalien verzichten.

Sieben der untersuchten Produkte bekamen im Test die Bewertung „sehr gut“, weitere zwei die Bewertung „gut“. In diesen Stiften sind keine bedenklichen Schadstoffe oder Schwermetalle enthalten. Sieben Hersteller garantieren mit dem Gütesiegel FSC oder PEFC auch, dass ihre Produkte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Der Hersteller Staedtler stellt bei seinen Stiften das bisher verwendete Gütesiegel gerade auf die bekanntere Kennzeichnung FSC und PEFC um. Zwei Drittel der Hersteller produzieren in Europa, Jolly, Libro und Pagro sogar in Österreich.

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