Staubsaugerbeutel: Fremdgehen zahlt sich aus

Ob AEG, Bosch oder Miele: die Hersteller von Staubsaugern bieten oft auch Staubsaugerbeutel an. Doch meistens sind die Originalbeutel die teuersten Produkte im Regal. Das Magazin „Konsument“ (August-Ausgabe) hat 15 Beutelkopien getestet. Das Ergebnis: Sieben sind qualitativ mit den Originalen vergleichbar und die Preisersparnis liegt bei bis zu 77 Prozent.

Drei Staubsauger der Marken AEG, Bosch und Miele standen beim gemeinsamen Test mit der deutschen Stiftung Warentest auf dem Prüfstand. Die Tester verglichen wie die jeweiligen Originalbeutel und die Kopien in den Geräten funktionierten. „Beurteilt wurde die Handhabung beim Einsetzen, die Passform der Beutel und die Saugleistung“, sagt „Konsument“-Redakteur Christian Undeutsch.

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Zerreißprobe für Staubsaugerbeutel

Um herauszufinden, ob die Kopien mit den Originalen mithalten können, stellten die Produkttester die Staubsaugerbeutel auf eine regelrechte Zerreißprobe. Auf Teppich, hartem Boden und aus Ritzen wurde jeweils ein Gemisch aus Zement und Vogelsand gesaugt.

Staubsauger innen nachdem Beutel geplatzt ist

Stiftung Warentest

So sieht es in einem Staubsauger aus, wenn der Beutel platzt

Zwar komme das im Alltag so nicht vor, man habe aber im Labor nachweisen wollen, was die Beutel wirklich aushalten können, so Undeutsch. Der Beutel der Marke Wolf hielt dieser Belastungsprobe im AEG-Staubsauger nicht stand.

Dass ein Beutel tatsächlich platzt, war die große Ausnahme im Test. Im Staubsauger von Miele konnte der Beutel des Herstellers Wolf mit der Qualität des Originals durchaus mithalten. Durch die Bank schlechter schnitten die Produkte der Marke „Staubbeutel-Profi“ ab. Und auch beiden Beutel von „Mc Filter“ konnte nicht überzeugen und bekamen jeweils die Bewertung „etwas schlechter“.

Deutliche Qualitätsunterschiede

„Manche Fremdbeutel ließen sich sehr schwer einsetzen. Außerdem kam es vor, dass die Manschette des Beutels nicht dicht mit dem Saugrohrstutzen abschloss und Staub ins Gerät gelangte“, so Undeutsch. Kommt sehr viel Staub ins Gerät, kann das im schlimmsten Fall auch zu Schäden am Staubsaugermotor führen. Doch soweit muss es nicht kommen, denn im Test haben sieben von 15 Beutelkopien vergleichbare Ergebnisse zum Originalbeutel geliefert.

Vergleichbare Qualität zu günstigerem Preis

Die Beutel von Menalux lieferten gute Ergebnisse in den Geräten von AEG- und im Bosch. Der Beutel von Disba überzeugte im AEG-Gerät nicht nur qualitativ, sondern auch preislich, denn er kostet um 77 Prozent weniger als der Originalbeutel. In allen drei Geräten lieferte aber nur der Marktführer Swirl vergleichbare Ergebnisse zum Original, wobei die Beutel für Bosch und AEG um mehr als die Hälfte weniger kosten als das jeweilige Original.

Staubsaugerbeutel geplatzt

Stiftung Warentest

Der geplatzte Beutel der Marke Wolf

Beim Miele-Staubsaugerbeutel wiegt das Preisargument nicht so schwer, denn der Preisunterschied zu den vergleichbaren Kopien, bei dem auch das Fassungsvermögen der Beutel berücksichtig wurde, macht maximal neun Prozent aus.

Hersteller drohen mit Garantieausschluss

Geht es nach den Staubsaugerherstellern, sollten Konsumenten zu den perfekt auf die Geräte abgestimmten Originalbeuteln greifen. Dieser Empfehlung wird oft auch Nachdruck verliehen, wie die Tester in vielen Gebrauchsanweisungen nachgelesen haben. Dort schließen viele Hersteller die Garantieansprüche aus, wenn man nicht das Originalmaterial verwendet. Die gesetzliche Gewährleistung besteht aber trotzdem zwei Jahre lang. Das Testfazit lautet jedenfalls: Bei den Fremdbeuteln gibt es deutliche Qualitätsunterschiede, wer zum richtigen greift, kann aber bare Münze sparen.

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