EU-Parlament will Tachobetrug stoppen
Derzeit sind nach Angaben des zuständigen Chefverhandlers, des deutschen Sozialdemokraten Ismail Ertug, in Europa fünf bis zwölf Prozent aller gebrauchten Fahrzeuge im nationalen Handel und 30 bis 50 Prozent im grenzüberschreitenden Handel manipuliert. Dadurch entstünden den Verbrauchern zwischen 5,5 und 9,6 Milliarden Euro Schaden jährlich, so der EU-Abgeordnete.
SPÖ-Europaabgeordnete: Kein Kavaliersdelikt
Tachobetrug sei kein Kavaliersdelikt, sondern geschehe systematisch und in verbrecherischer Absicht, sagte die SPÖ-Europaabgeordnete von Karoline Graswander-Hainz. Hersteller müssten die Hardware besser gegen Betrug schützen, die immer weiter gehende Vernetzung könne den Betrügern hier das Leben schwer machen. In Belgien werde beim Werkstattbesuch bereits der Kilometerstand erfasst und ein europaweiter Austausch der Daten ermöglicht.
In Brüssel hieß es bisher, dass die Automobilindustrie wenig Interesse an der Bekämpfung des Tachobetrugs habe. Wenn Gebrauchtwagen billiger würden, dann würden Kunden keine Neuwagen mehr kaufen, lautete die Begründung.
Publiziert am 25.04.2018