Ticketplattform Viagogo vor Schweizer Gericht

In Genf wurde ein Verfahren gegen die Schweizer Ticketplattform Viagogo eröffnet. Die Westschweizer Verbraucherorganisation FRC hatte das Unternehmen im Herbst 2017 wegen unlauteren Wettbewerbs geklagt. Auch in Österreich gibt es zahlreiche Beschwerden und Klagen gegen Viagogo.

Bei der FRC (Fédération romande des consommateurs) gingen seit Anfang 2017 knapp hundert Beschwerden gegen die Online-Plattform Viagogo mit Sitz in Genf ein. Der Hauptvorwurf der FRC ist, dass die Kunden den Endpreis der Tickets nicht kennen, da sich dieser während des Bestellprozesses laufend erhöht. Auch die Anzahl der angebotenen Tickets stimme oft nicht, wie FRC in einem am Dienstag erschienen Artikel des Magazins „Mieux choisir“ festhielt. Sie sprach von einer „verabscheuungswürdigen Undurchsichtigkeit“.

Neben FRC hatte zudem das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) beim Handelsgericht des Kantons Zürich eine Zivilklage eingereicht. Es erhielt in den vergangenen beiden Jahren über 260 Beschwerden gegen die Ticketplattform. Das Seco verlangt in ihrer Klage, dass Viagogo den Endpreis der Tickets klar bekanntzugeben hat. Dieser müsse auch Mehrwertsteuer und optionale Zuschläge wie Service- und Liefergebühren beinhalten.

Klagen auch in Österreich und Frankreich

Auch die Kabarettisten Monika Gruber und Viktor Gernot zogen wegen überteuerter Tickets gegen Viagogo vor Gericht. „Der zentrale Vorwurf ist, dass Viagogo im Internet einen Dienst bereitstellt, wo registrierte User den Schwarzmarkt mit Karten bedienen und Viagogo eine hohe Provisionsgebühr dafür erhält“, fasst deren Anwalt den Vorwurf gzusammen. Auf viagogo.at würde bis zum Fünffachen des normalen Kartenpreises verlangt. Und in Frankreich wehrt sich das Showsyndikat Prodiss gegen den illegalen Wiederverkauf der Tickets von Viagogo.

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