Faschingskrapfen: Mehr Fett und Zucker als angegeben

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat Faschingskrapfen getestet. Geschmeckt haben die meisten. Die Nährwertangeben waren aber oft falsch. In einem Fall war der Fettgehalt knapp 150 Prozent höher als angegeben.

Kurz vor Faschingsdienstag liegt das Ergebnis des VKI-Krapfentests vor. Untersucht und verkostet wurden dabei Produkte, die speziell als Faschingskrapfen deklariert sind, also solche mit einer Marillenmarmeladefüllung. Im Test waren Proben aus Supermärkten, Diskontern und Bäckereifilialen, darunter auch eine Vollwertbäckerei.

Den VKI-Testern schmeckt´s bei Hofer am Besten

Geschmeckt hat es den VKI-Testern gut. Bei der Verkostung wurden Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz der Krapfen bewertet. An den meisten Produkten hatte der VKI geschmacklich nichts auszusetzen. Lediglich zwei Proben kamen nicht ganz so gut an. Der Krapfen von Mann schmeckte den Verkostern zu stark nach Rum und der Krapfen von Schwarz war ihnen zu fettig. In der Verkostung am besten abgeschnitten hat der Krapfen von Hofer (Gutes vom Bäcker), der mit einem Preis von 0,32 Euro auch einer der preiswertesten im Test war.

Kinder essen Faschingskrapfen

APA/HERBERT PFARRHOFER

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„Interspar: Knapp 150 Prozent mehr Fett als angegeben“

Ein weniger positives Ergebnis lieferte die Laboruntersuchung. Der Vergleich von deklarierten Nährwertangaben mit den im Labor ermittelten Werten habe gezeigt, dass die Backwaren tendenziell deftiger waren als angegeben. Im Falle der Probe von Interspar wurde der deklarierte Fettgehalt laut VKI um 147 Prozent überschritten. Die Proben enthielten 14,48 Prozent Fett, statt der angegebenen 5,85 Prozent. Auch bei den Zuckerwerten habe es teilweise beträchtlich Unterschiede gegeben. Die Mindestmenge für die Marmeladenfüllung wurde von keinem Hersteller unterschritten.

„Anker Krapfen kommen tiefgekühlt aus Deutschland“

In Bezug auf Herstellung und die Herkunft der verwendeten Zutaten ergab sich laut VKI ein zwiespältiges Bild. Geht es nach den Herstellerangaben seien überwiegend österreichische Rohwaren verwendet worden und die Krapfen wurden auch hier erzeugt. Nur bei Anker stammten die Zutaten großteils aus Deutschland oder anderen EU-Ländern. Die Krapfen im Test wurden in Deutschland hergestellt und tiefgekühlt an die österreichischen Filialen geliefert, wo sie dann aufgetaut wurden.

Davon erfahren Kunden aber nichts, weil die Krapfen nicht als aufgetaut deklariert sind. Auch Ströck verkauft bei großer Nachfrage aufgetaute Krapfen, ohne sie als solche zu kennzeichnen. Im Gegensatz zur Bäckereibranche ist es in Supermärkten nicht unüblich, dass Krapfen aufgetaut werden, sagt Nina Siegenthaler, Projektleiterin im VKI. Das sei jedoch im Normalfall auch auf der Verpackung angegeben.

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