Druck auf EU wegen „gesunder“ Kalorienbomben

Der europäische Verbraucherverband BEUC hat die EU-Kommission aufgefordert, irreführende Hinweise auf Lebensmitteln mit zu viel Zucker und Fett zu verbieten. Diese Kalorienbomben sollten aus Sicht europäischer Konsumentenschützer nicht als „gesund“ beworben werden dürfen.

Gemeint ist zum Beispiel Traubenzucker, dem kleine Mengen Vitamine zugesetzt werden und der dann als „leistungsfördernd“ beworben werden darf. Oder Kakaopulver, das auf der Packung mit einer Stärkung der Knochen wirbt, aber zu 75 Prozent aus Zucker besteht. Oder Schokolade, die einen Anteil von 90 Prozent Fett und Zucker hat, aber mit dem ebenfalls enthaltenen Calcium wirbt.

„Heiligenschein“ für ungesunde Lebensmittel

Etliche dieser „gesunden“ Produkte enthalten viel Zucker, Fett oder Salz. „Man konsumiert damit große Mengen Fett und Zucker und nebenbei eine kleine Menge Calcium“, so BEUC-Ernährungsexpertin Emma Calvert. Sehr ungesunde Lebensmitteln würden so mit einem „Heiligenschein“ gesunder Zusätze versehen. Diese Gesundheitsversprechen seien für Konsumenten irreführend, vor allem bei Produkten für Kinder.

Gesundheitsbezogene Aussagen, sogenannte Health Claims, würden zwar von der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA geprüft, so BEUC-Generaldirektorin Monique Goyens. Aber das bedeute im Fall der Schokolade nur, dass wirklich Calcium enthalten sei. Nach Ansicht der Experten sollen Obergrenzen regeln, wie viel Zucker, Salz oder Fett höchstens in einem Produkt enthalten sein dürfen, damit es mit einer Gesundheitsaussage werben darf. BEUC forderte die EU-Kommission auf, diese schon seit 2009 geplanten Nährwertprofile endlich zu entwickeln. Konsumenten werde es damit einfacher gemacht, mehr gesunde Lebensmittel zu kaufen, so BEUC.

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