Skifahren in Österreich wieder teurer

Seit 14 Jahren beobachtet der Verein für Konsumenteninformation (VKI) die Preisgestaltung heimischer Skigebiete. Seither sind die Preise kontinuierlich gestiegen. Das zeigt auch die Erhebung für die aktuelle Saison. Im Schnitt ist eine Erwachsenentageskarte heuer um 2,7 Prozent teurer als im Vorjahr.

Skifahren zählt nach wie vor zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in Österreich. Wer auch in diesem Jahr plant, sein Können auf der Piste unter Beweis zu stellen, sollte neben einer Wintersportausrüstung auch ausreichende Finanzmittel zur Verfügung haben, so der VKI in einer Pressemeldung. Bevor man nämlich auf zwei Brettern talwärts brausen kann, seien einige Kosten zu decken. Das beginnt bei der Liftkarte, die jedes Jahr teurer wird.

Preissteigerungen klar über der Inflation

Die Seilbahnwirtschaft rechtfertige die Preisanstiege mit „aus ihrer Sicht“ nötigen Investitionen, so der VKI. Diese gelte es wieder hereinzuspielen. Die Folge seien Preissteigerungen, die deutlich über der Inflation liegen.

Blick ins Ziel auf der Streif in Kitzbühel

APA/EXPA/Johann Groder

Im Nobelskiort Kitzbühel kostet die Tageskarte 55 Euro

Üblich seien jährliche Verteuerungen für Erwachsenentageskarten um 50 Cent bzw. einen Euro. Kitzbühel erhöht die Preise für die Tageskarte in diesem Jahr um zwei Euro. Somit kostet das Ticket 55 Euro. Die Tiroler Nobelstadt sei damit in diesem Jahr der Spitzenreiter, so die Konsumentenschützer.

Tagestickets in Wenigzell und Raggal am günstigsten

Kaufen sich Erwachsene in den günstigsten Gebieten wie Wenigzell in der Steiermark (zwei Pistenkilometer, zwei Schlepplifte, ein Kinderseillift) oder Raggal in Vorarlberg (sieben Pistenkilometer, drei Schlepplifte) für einen Tag eine Liftkarte, kostet diese 22 Euro. Die großen und teuren Skiregionen hätten aber natürlich viel mehr Pistenkilometer zur Verfügung als die kleinen, sagte VKI-Projektleiter Markus Stingl.

Preis einer Tageskarte, höchste und niedrigste Preisklasse - Karte, Tabelle

Grfik: APA/ORf.at; Quelle: APA/VKI

Bleibt man länger in einem Wintersportgebiet, seien aus Sicht des VKI auch Mehrtagespässe eine Überlegung wert. In Kitzbühel (179 Pistenkilometer, 54 Lifte) kosten die Sechstagespässe 266 Euro. Dieser Wert werde von einigen Skischaukeln sogar noch überboten, so Stingl. Spitzenreiter sei Ischgl/Samnaun in Tirol (238 Pistenkilometer, 45 Lifte) mit 290 Euro. Die 300-Euro-Grenze werde in dieser Saison allerdings noch nicht durchbrochen, konstatierte Stingl. Am anderen Ende der Preisskala befindet sich laut VKI-Erhebung Königsberg-Hollenstein in Niederösterreich (14 km Abfahrten, fünf Schlepplifte, ein Kinderseillift) mit 110 Euro für den Sechstagespass für Erwachsene.

VKI: Die Kleinen kämpfen ums Überleben

Neben den jährlichen Preiserhöhung sei mittlerweile auch ein Kampf kleinerer Skigebiete ums Überleben zu beobachten, so die Verbraucherschützer. Heuer würden etwa auf der Frauenalpe bei Murau in der Steiermark die letzten Liftanlagen abgebaut: „Während die großen Skigebiete mit riesigen Investitionssummen klotzen, kommen die kleinen im Verdrängungswettbewerb unter die Räder“, meinte Projektleiter Stingl. Am Fuße des Hauser Kaiblings würden heuer 5,5 Millionen Euro in eine neue Apres-Ski-Hütte investiert. „Mit dieser Summe wäre der Betrieb von so manchem kleinen Skigebiet für ganze zehn Jahre gesichert", so der Experte.

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