Experten: Hersteller erschweren Reparaturen

Haushaltsgeräte können auch von geübten Bastlern nicht eigenständig repariert werden. Zu diesem Ergebnis kommen Tests der deutschen Verbraucherschutzzentrale Nordrhein Westfalen (NRW). Vor allem weil den Konsumenten keine Reparaturanleitungen zur Verfügung gestellt würden. Dies benachteilige nicht nur die Konsumenten, sondern auch freie Reparaturwerkstätten, so die Verbraucherschützer.

Haushaltsgeräte wie Föhne, Wasserkocher oder Rasierapparate lassen sich kaum in Eigenregie reparieren. Zu diesem Ergebnis kommen Untersuchungen der Verbraucherzentrale NRW. Dies liege auch daran, dass Anleitungen fehlen oder die Geräte beim Öffnen des Gehäuses zerstört würden.

„Hersteller behindern freie Reparaturbetriebe“

Viele Markenhersteller bauten „massive Hindernisse“ auf, kritisieren die Verbraucherschützer. Das schade nicht nur handwerklich begabten Käufern, sondern auch dem Wettbewerb auf dem Reparaturmarkt mit freien Anbietern. 19 von 26 Herstellern, die auf die Umfrage geantwortet haben, hätten angegeben, Reparatur-Anleitungen nur an Vertragswerkstätten weiterzugeben. Damit werde freien Werkstätten die Arbeit erschwert, so die Verbraucherzentrale.

Probleme bei der Öffnung der Geräte gebe es nach den eigenen Angaben der Hersteller vor allem bei Kleingeräten wie Föhnen, Bügeleisen oder Toastern. Zehn der befragten Firmen hätten gemeldet, „schwierig oder gar nicht zu öffnende Produkte“ im Sortiment zu haben.

Beim Öffnen gehen Geräte auf jeden Fall kaputt

Ein bekannter Hersteller räumte ein, gleich fünf Produktgruppen, nämlich Föhne, Wasserkocher, Toaster, elektrische Zahnbürsten und Rasierapparate anzubieten, die nicht ohne Zerstörung geöffnet werden können. Obendrein liefert das Unternehmen für diese Produkte auch keine Ersatzteile. Eine Reparatur sei damit praktisch ausgeschlossen.

Die Hersteller würden ihr Vorgehen teils mit Gefahren bei selbstständigen Reparaturen begründen und auf Fachwissen der Vertragswerkstätten verweisen, so ein Sprecher der Verbraucherzentrale. Dennoch sollte man Bürgern und freien Werkstätten wenigstens die Möglichkeit für Reparaturen geben.

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