Netflix und Co.: Verbraucherschützer kritisieren Geoblocking-Verordnung

Deutschen Verbraucherschützern geht die Neuregelung der EU zum Geoblocking nicht weit genug. Die Verordnung erlaube Nutzern nur, ihren kostenpflichtigen Streamingdienst auch auf Reisen im europäischen Ausland zu nutzen, monierte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Unbeschwerten Zugang zu Onlinediensten von Fernsehsendern aus dem EU-Ausland werde es weiterhin nicht geben.

Die Leiterin des Teams Digitales beim vzbv, Lina Ehrig kritisierte, dass für Autos und Arbeitskräfte innerhalb der EU der freie Binnenmarkt gelte, es bei digitalen Inhalten aber nach wie vor „Kleinstaaterei“ gebe. „Digitale Grenzbäume bleiben weiter aufgestellt.“ Einer Umfrage der vzbv-Plattform Marktwächter zufolge, geben 41 Prozent an der Befragten an, dass ihnen der Zugriff auf Mediatheken auch vom EU-Ausland aus wichtig ist.

Das Europaparlament hatte die Verordnung zum Ende des Geoblockings für Streaming-Abos in Europa in der vergangenen Woche verabschiedet. Die Neuregelung tritt Anfang kommenden Jahres in Kraft. Sendern mit Mediatheken steht es demnach frei, ihre Auswahl Verbrauchern ebenfalls im Ausland zugänglich zu machen. Allerdings muss in jedem Fall das Wohnsitzland der Nutzer überprüft werden. Dafür fehlen Gratis-Mediatheken mangels Abo-Verträgen die notwendigen Daten. Widerstand gegen eine weiterreichende Verordnung, die grenzüberschreitendes Streaming auch für kostenfreie Mediatheken ermöglichen würde, sieht der vzbv vor allem im Europäischen Parlament.

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