Staubsauger-Roboter im Test

Staubsauger-Roboter helfen bereits in vielen Haushalten beim regelmäßigen Wohnungsputz. Was die kleinen Helfer wirklich können hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) gemeinsam mit der Stiftung Warentest überprüft.

Im Rahmen des Tests wurden sechs Saugroboter (Vorwerk Kobold VR200, iRobot Roomba 980, Neato Botvac D85, Samsung Powerbot VR20J9020UR/EG, iRobot Roomba 616, Miele Scout RX1 Red) zwischen 370 Euro und 1.000 Euro im Labor, wie auch in einem möblierten Haushalt überprüft. Das wichtigste Kriterium war die Reinigungsleistung, also wie gründlich Lurch, Fussel und Brösel entfernt werden. Auch wie lückenlos der Saugroboter durch den Raum navigierte, wirkte sich wesentlich auf die Bewertung aus.

Beim Testparcours wurde auf möglichst realistische Bedingungen geachtet. Die sechs Geräte mussten Stolperfallen wie Kabel, Teppichkanten und Türschwellen überwinden, sich einen Weg zwischen Sesselbeinen und Pflanzentöpfen hindurch bahnen, und natürlich den Staub auch aus versteckten Winkeln und schwer zugänglichen Ecken entfernen.

Alle Wege führen zum Ziel

Die automatischen Helferlein durchkreuzten die Räume dabei auf unterschiedliche Weise: Einerseits mithilfe einer Kamera in parallelen Bahnen, desweiteren per Lasernavigation und drittens nach dem Zufallsprinzip. All drei Wege führten im Test zu einem ordentlichen Ergebnis.

Während das Saugen auf Parkettboden für alle getesteten Sauger kein Problem war, brachte das Saugen auf Teppichboden die Haushaltshelfer an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. „Beim Prüfpunkt Teppich konnten nur zwei Geräte überzeugen: Der Kobold VR200 von Vorwerk und der iRobot Roomba 980“ so Karin Baumgarten, Projektleiterin beim VKI.

Die Besten

Obwohl auf Teppich knapp geschlagen, schnitt das Vorwerk-Gerät insgesamt am besten ab. Als „zuverlässiges Arbeitstier“ stach der 750 Euro teure Testsieger durch besondere Putzgenauigkeit in schwer zugänglichen Ecken und Nischen hervor. Auf Platz zwei folgt der 1.000 Euro teure Roomba 980, der mit der besonders gründlichen Faseraufnahme punktete. Den dritten Platz belegte der 600 Euro teure Neato Botvac D85, der optisch dem Vorwerk-Gerät ähnelt, aber auf Teppich weniger effektiv saugte und auch in den Ecken schluderte.

Zwar arbeiten die Saugroboter allesamt leiser als ihre verkabelten Pendants, ein Dauergesurre ist trotzdem zu hören. Daher ist man am besten nicht zu Hause, wenn der Roboter arbeitet. Vier der Saugroboter im Test haben die Möglichkeit, einen Startzeitpunkt zu programmieren, so dass man nicht zuhause sein muss, während sie arbeiten. Dies ist laut den VKI-Experten auch für Allergiker ratsam, da die Roboterhelferlein einiges von dem eingesaugten Staub auch wieder in die Raumluft ausblasen.

40 Quadratmeter pro Stunde

Bei einem Raum mit 20 Quadratmetern muss man in etwa mit einer halbe Stunde rechnen bis der Boden gesaugt ist. Auch größere Wohnungen nehmen die automatischen Staubfresser in Angriff. Wird der Akku leer, finden die Geräte automatisch zu ihrer Ladestation zurück, laden sich auf und setzen das Staubsaugen dann fort. Den Staubbehälter können die Roboter allerdings noch nicht selbst leeren - wenn dieser voll ist, muss der Wohnungsputz so lange pausieren, bis der Behälter händisch geleert wurde.

Soll der Roboter einen bestimmten Bereich eines Zimmers auslassen, bieten einige Modelle außerdem die Möglichkeiten diesen mit Magnetbändern bzw. batteriebetriebenen Türmen aus Kunststoff, die mit Infrarotlicht unsichtbare Barrieren aufbauen, abzusperren. So muss das Kabelgewirr rund um den Fernseher nicht jedes Mal extra weggeräumt werden. Das Fazit der VKI-Tester: „Ein Saugroboter ist ein angenehmer Helfer für zwischendurch, aber es ersetzt auf keinen Fall einen Staubsauger“, so Expertin Baumgarten.

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