Rückenprotektoren: Auf den richtigen Sitz kommt es an

Helme gehören mittlerweile weithin zum Standard auf den Pisten, immer mehr Skifahrer schützen sich zusätzlich mit Rückenprotektoren. Der VKI hat 20 Rückenprotektoren zwischen 120 und 230 Euro getestet - mit guten Ergebnissen.

Die Verletzungsgefahr auf heimischen Pisten ist in den lezten Jahren durch harten Kunstschnee und wegen des immer größeren Getümmels geübter wie ungeübter Skifahrer am Berg gestiegen. Neben Helmen, sind daher auch Rückenprotektoren im Kommen. 20 Rückenprotektoren hat der VKI jetzt im Labor und auf der Piste auf den Prüfstand gestellt. Sie sollen Wirbelsäulenverletzungen bei einem flachen Aufprall am Rücken verhindern.

Skifahrer vor der Abfahrt auf der Piste

APA/Barbara Gindl

Helme sind auf der Piste bereits Standard, Rückenprotektoren im Kommen

Zwei Arten: Westen und Schilde

Geprüft wurden 17 Modelle in Westenausführung und drei in Schildform, die mit Gurten befestigt werden. Zweimal konnte das Testurteil „Sehr gut“ vergeben werden, jeweils acht Modelle waren „gut“ und „durchschnittlich“ und zwei Produkte wurden mit „Weniger zufriedenstellend“ bewertet.

Wichtig ist vor allem der optimale Sitz der Schutzausrüstung. Der Protektor soll an der Wirbelsäule anliegen und im Nacken oder Steiß nicht überstehen. Beim Hinsetzen soll er sich nicht verschieben. Unter den Testern - Skifahrer und Snowboarder - sei die Skepsis zunächst groß gewesen, aber schnell hätten sich alle an das ungewohnte Gefühl, mit Rückenschutz zu fahren, gewöhnt, so der VKI.

Ein Schild- und ein Westen-Rückenprotektor liegen nebeneinander

ORF.at/Karin Fischer

Rückenprotektoren zum Umschnallen und zum Anziehen

Gute Sitz sollte Kauf entscheiden

Besonders die Westen wurden von den Testern wegen des Tragekomforts bevorzugt. Sie sind bequem und pflegeleicht, bei einigen Produkten ist der Protektor herausnehmbar, so dass die Weste separat in der Waschmaschine gewaschen werden kann.

Ausführungen mit Kunststoffplatten bieten laut VKI den besseren Schutz gegen Durchbohren. Allerdings seien Rückenprotektoren bei Stürzen grundsätzlich kein „Rundumschutz“. Sie können Verletzungen durch spitze Objekte wie Äste oder Skistöcke nicht zuverlässig verhindern.

Die „Sehr guten“ und „Guten“

Testsieger wurden das Modell „Flexagon Waistcoat“ des italienischen Herstellers Dainese. Je nach Größe (von XS bis XXL) wiegt die Weste zwischen 500 und 580 Gramm und kostet 169 Euro. Knapp darauf folgen die Modelle „Air Vest Men“ (790 Gramm), „Pro Vest Men“ (940 Gramm) und „Air Vest Women“ (630 Gramm) des heimischen Herstellers Komperdell um je 160 Euro. Sie alle bieten Schutzlevel zwei und damit die höchste Schutzklasse der aus dem Motorradbereich stammenden Ausrüstung.

Kleiderständer voller Rückenprotektoren im Testlabor des VKI

ORF.at/Karin Fischer

Die getesteten Rückenprotektoren im Testlabor des VKI

Ebenfalls „gut“ schnitt die „Live Shield Vest Men“ von Atomic ab. Sie und alle weiteren folgenden Protektoren weisen das Schutzlevel eins auf. Die 510 Gramm schwere Weste ist für 140 Euro erhältlich. Mit 120 Euro eine der billigsten Produkte im Test sind die Modelle „JSP Women Vest“ und „JSP Men Vest“ von Alpina, die 590 bis 600 Gramm auf die Waage bringen, und mit einem „Gut“ bewertet wurden. Auch gut im Rennen lag die 760 Gramm schwere „Actifit Women’s Thermal Vest“ des Herstellers Scott für 170 Euro, sowie das 700 Gramm schwere Modell „Lite Pro Women Level 1“ des Herstellers Body Glove um 130 Euro.

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