Neue Pampers-Windeln nicht dicht
Während der Procter & Gamble-Konzern seine neueste Windelgeneration als „größte Windelinnovation seit Jahren: Verbesserte Pampers Baby-Dry Windel mit drei absorbierenden Kanälen für bis zu 12 Stunden Trockenheit“ feiert, können viele Eltern diese Werbeaussagen ganz und garnicht nachvollziehen.
„Bett und Kind jeden Morgen klitschnass“
„Wir sind mit den neuen Pampers überhaupt nicht zufrieden - unsere Kleine ist jeden Morgen nass. Das hat es mit den alten Windeln nicht gegeben“, so etwa eine Kritik auf Amazon. „Nach 2,5 problemlosen Jahren mit Pampers läuft die Windel nun jede Nacht aus. Exakt seit wir die neuen Pampers verwenden,“ beschwert sich eine weitere Kundin auf der Facebookseite von Pampers. Auch andere berichten von gleichen Problemen: „Das habe ich echt noch nicht erlebt! Die neuen Windeln laufen in der Nacht aus - mein Kind inklusive Schlafsack und Klamotten sind klitschnass morgens,“ so eine andere Kundin verärgert.
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Nicht nur die Flüssigkeit, auch der Geruch des Urins soll laut den Kunden nun stark nach außen dringen. „Mein Kind stinkt dermaßen nach Urin es ist kaum auszuhalten,“ so eine Nutzerin auf Facebook. Weitere Kunden bestätigen diese Kritik und berichten ebenfalls von starkem Uringeruch. „Was ist bei der Produktionsumstellung schief gelaufen?“ wird gefragt.
Pampers: Eltern verwenden falsche Windelgröße
In einer Stellungnahme betonte Pampers gegenüber help.ORF.at, die Windel sei durch eine andere Verteilung des Flüssigkeit aufsaugenden Gels noch saugfähiger als das Vorgängermodell. „Wir bedauern, wenn Eltern trotzdem die Erfahrung machen, dass mal eine Windel ausläuft“, so eine Procter & Gamble-Pressesprecherin. Man nehmen die Äußerungen der Eltern sehr ernst.
Von einem Design- oder Produktionsfehler will man bei Pampers nichts wissen. Das Ausrinnen könne daran liegen, dass die Eltern eine zu kleine Windelgröße gewählt hätten, so die Pressesprecherin zu help.ORF.at. Bei der Pampers-Verbraucherberatung (Tel. 0800 201 609) unterstütze man gerne dabei, die richtige Windel zu finden.
Kunden wechseln zu Konkurrenzprodukten
Die Kunden ziehen unterdessen ihren eigenen Schlussstrich und kündigen in ihren Kommentaren an, künftig einfach zu Produkten der Konkurrenz zu greifen. „Ich frage mich wo die Verbesserung liegen soll, bestimmt nicht am Produkt. Ab jetzt kaufe ich jedenfalls keine Pampers mehr,“ so etwa das Resümee einer Kundin auf Facebook.
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Shitstorm macht Werbeaufwand zunichte
Der jetzige Shitstorm trifft das Unternehmen zur Unzeit. Denn gerade bei den neuen Baby-Dry-Windeln wollte der Konzern mit seiner begleitenden Werbelinie, die sich erstmals gezielt an die Väter richtet, besonders punkten. „Der moderne Vater wickelt viel und wünscht sich mehr Zeit mit dem Nachwuchs“ heißt es hier. Die Windel sei so gut, so Procter & Gamble, dass sich Mamas und Papas am Wickeltisch fragen würden: „Wo ist denn das Pipi hin?“. Die beinharte Antwort darauf gibt ein Kunde in seiner Amazonkritik: „Das kann ich euch prima beantworten: Das Pipi ist überall - nur nicht in der Windel!!!“.
Beate Macura, help.ORF.at
Links:
- Pampers auf Facebook
- Werbespot „Wo ist denn das Pipi hin?“
- Pressemitteilung „Größte Windelinnovation seit Jahren“
Publiziert am 04.10.2016